Grafik „Neun-Punkte-Problem”
Meine Karriere

Der Kreativität auf die Sprünge helfen

Die Welt dreht sich schneller. Für neue Herausforderungen müssen neue Lösungen gefunden werden. Kreativität ist ein wichtiger Karrierefaktor. So kannst du sie trainieren.

Lesedauer: 5 Min.

Kennst du das„Neun-Punkte-Problem“? Die Aufgabe lautet, neun in einem Quadrat angeordnete Punkte mit höchstens vier geraden Linien zu verbinden, ohne dabei den Stift abzusetzen. Das „Neun-Punkte-Problem“ ist ein Klassiker unter den Kreativitätstests. Denn man muss eingefahrene Denkmuster verlassen, also kreativ sein, um eine Lösung zu entwickeln. Diese Fähigkeit wird von Unternehmen bei ihren Mitarbeitern immer stärker nachgefragt, denn ohne Kreativität keine Innovation. Und die ist heute von zunehmender Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg. Kein Wunder also, dass der Markt für Kreativitätstrainings und -ratgeber boomt. Unsere sieben Tipps zeigen dir, wie du deine Kreativität fördern kannst.  

1. Kurzer Schlaf beflügelt

Die besten Ideen kommen in den magischen Momenten zwischen Schlaf und Wachsein. Das wusste schon der Künstler Salvador Dalí. Auch der Erfinder Thomas Alva Edison nutzte gezielt das kreative Potenzial des Dämmerschlafs. Damit er sich nach dem Aufwachen an seine Ideen erinnern konnte, nutzte er einfachen Trick: Er hielt seine Napserl sitzend. Dabei hatte er eine Metallkugel in der Hand. Sobald er in den Tiefschlaf hinüberglitt, fiel die Kugel krachend zu Boden, sodass er aufwachte. Forschende der Pariser Universität Sorbonne haben in ihrem „Edison-Experiment“ gezeigt, dass der Erfinder mit seiner Strategie goldrichtig lag. Kreativ sind wir demnach besonders in der Einschlafphase, wenn der halb wache Geist seinen Fokus verliert.

Die Forschenden halten es nach ihrer Studie für erwiesen, dass ein Schläfchen die Kreativität ankurbeln kann. Das funktioniert aber nur dann, wenn das Nickerchen kurz ist und man in der Leichtschlafphase bleibt, also nicht tief einschläft. Eine kurze Siesta könnte also künftig zu deinem Tagesprogramm gehören, wenn du deine Kreativität trainieren möchtest.

2. Muße (wieder-)entdecken

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Und schon kommen die Ideen: einfach mal nichts tun.

Die Wirtschaftspsychologin Tanja Queckenstedt rät in ihrem Buch „Ein Kopf voller Ideen“, die freie Zeit als Quelle von Inspiration neu für sich zu entdecken und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Am besten gelingt das, wenn du Handy und Laptop ausschaltest. Stattdessen könntest du dich zum Beispiel mit einem Milchkaffee in die Sonne setzen und dich bewusst darauf konzentrieren, deine Umgebung wahrzunehmen: Was riechst und hörst Du? Wie schmeckt Dein Kaffee? Wie fühlt sich die Sonne auf deiner Haut an? Damit gibst du deinem Geist den Raum ungehindert umher zu schweifen.

Stress, durchgetaktete Kalender und Reizüberflutung hingegen sind Kreativitätskiller, genauso wie Perfektionismus. Deshalb gilt: Schaff dir deine Freiräume. Schalte ab und zu einen Gang runter. Und hab mehr Mut zur Lücke.

3. Neu denken

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„Brainstorming” geht auch ohne Zettel.

Auch Gewohnheit und eingefahrenes Denken verhindern kreative Einfälle. Wenn du eine schwierige Aufgabe zu bewältigen hast oder nach neuen Lösungen suchst, solltest du deshalb erst mal alle Gedanken zulassen, die dir durch den Kopf schwirren.

Mache ein „Brainstorming” mit dir selbst. Das heißt: Sammle zunächst alle Ideen, die dir spontan einfallen – ohne zu bewerten, ob sie sinnvoll, realistisch oder durchführbar sind. Notiere deine Gedanken und Assoziationen auf kleine Zettel oder Kärtchen. Diese kannst später (aus-)sortieren, zusammenstellen, gewichten und ergänzen. Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Versuche dabei eine möglichst offene Haltung einzunehmen. Alles ist erlaubt und erwünscht. Du kannst dir auch eine Mindmap aufmalen. Diese Kreativmethode basiert auf Assoziationen und visualisiert Gedanken, Ideen und Zusammenhänge. Du beginnst, indem du dein Thema in die Mitte eines großen Blatts Papiers schreibst oder zeichnest. Davon ausgehend notierst oder skizzierst du Assoziationen und Gedanken, die sich wie Äste immer weiter verzweigen.

Hab Geduld mit dir, denn Kreativität braucht Zeit. Manchmal sprudeln die Ideen schon nach ein paar Minuten, manchmal dauert es ein wenig.

4. In Bewegung kommen

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Körperliche Bewegung bringt auch den Kopf in Schwung.

Nicht nur der Kopf, auch der Körper sollte in Bewegung kommen, um auf kreative Gedanken zu kommen, wie Forschende aus den USA herausgefunden haben. In einem Experiment haben sie gezeigt, dass Menschen ihre Kreativität trainieren, indem sie sich bewegen. Bei der Lösung unterschiedlicher Kreativitätsaufgaben schnitten die Probanden am besten ab, die zuvor einen Spaziergang gemacht haben. Dabei war es egal, ob der Spaziergang an der frischen Luft oder auf dem Laufband stattfand. Und es genügten schon kurze Einheiten. Ein paar Schritte können dir also helfen, den Knoten im Kopf zu lösen.

5. Sich mit etwas anderem beschäftigen

Der Knoten im Kopf ist häufig das Ergebnis von intensivem Grübeln. Wer kennt das nicht: Je mehr man sich an einer Sache festbeißt, umso weniger will einem einfallen. Immer wieder kreisen die Gedanken um das eine Problem und trotzdem kommt man nicht weiter. Wenn es dir so geht, hilft nur eins: Mach Schluss für heute. Mach erst mal was ganz anderes. Auch das buchstäbliche „eine Nacht drüber schlafen“ kann dir helfen, wieder einen freien Kopf zu bekommen. Keine Sorge: Deine Aufgabe wird trotzdem im Gehirn weiter bearbeitet. Wenn du es schaffst loszulassen, kommen die kreativen Einfälle, wenn du am wenigsten damit rechnest: beim Sport, unter der Dusche oder am nächsten Morgen.

6. Ein Notizbuch mitführen

Deshalb ist es gut, wenn du immer ein kleines Notizbuch in der Tasche hast und Ideen gleich aufschreiben kannst. Am besten, du nimmst dafür ganz altmodisch ein Büchlein aus Papier - das regt deine Kreativität zusätzlich an. Darauf weisen Neurowissenschaftler hin und raten deshalb dazu, wieder mehr mit der Hand zu schreiben. Du kannst in dem Büchlein auch zeichnen oder kritzeln, wenn du auf den Bus wartest oder Langeweile hast.

7. Mit den Händen denken

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Die Hände sind mit dem Gehirn verbunden.

Überhaupt können alle Tätigkeiten, die du mit deinen Händen ausführst, deine Kreativität steigern – egal, ob du gerne schreibst, zeichnest, strickst oder etwas baust. Denn unsere Hände sind mit einem Großteil unserer Gehirnzellen verbunden. Diese besondere Verbindung machen sich zahlreiche Kreativitäts-Coaches und Spieleanbieter zunutze. Die Gehirn-Trainerin Bettina Jasper arbeitet mit Fingerübungen, um das Gehirn auf Trab zu bringen. Die Firma Lego hat seit Jahren mit „Lego Serious Play” Bausätze für Erwachsene im Programm. Komplexe Fragestellungen aus der Geschäftswelt sollen damit „begreifbar“ gemacht, Inspiration und Vorstellungskraft zugleich gefördert werden.

Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, wie du deine Kreativität trainieren kannst. Zahlreiche Kurse, Bücher und Spiele beschäftigen sich damit. Oft sind es aber die ganz einfachen und kostenlosen Dinge, die unseren Geist zum Fliegen bringen.

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