Autobatterie winterfest machen

Eine schwache Autobatterie ist der häufigste Grund für Pannen im Winter. Kälte verlangsamt den Startvorgang, gleichzeitig belasten Heizung, Beleuchtung und Sitzheizung die Batterie zusätzlich. Lass vor Beginn der kalten Jahreszeit prüfen, ob deine Batterie noch ausreichend Leistung bringt.

Steht das Auto längere Zeit, steigt das Risiko, dass eine ältere Batterie nach einer frostigen Nacht versagt. In diesem Fall helfen Starthilfekabel, ein Starthilfegerät oder ein Ladegerät für die Steckdose, um den Motor in Gang zu bringen.

Starthilfe-Powerbank nutzen

Achte bei einem Starthilfegerät auf passende technische Daten:

  • Spannung: Für die meisten PKWs benötigst du ein 12-Volt-Gerät.
  • Spitzenstrom: Achte auf einen ausreichend hohen Spitzenstrom. Für Benzinfahrzeuge solltest du mindestens 400 Ampere einplanen. Für Dieselautos oder größere Motoren sind 800 Ampere oder mehr sinnvoll, da sie mehr Startenergie benötigen.
  • Sicherheitsfunktionen: Hochwertige Geräte bieten Schutz vor Verpolung, Kurzschluss und Überhitzung. Viele Modelle verfügen zusätzlich über USB-Anschlüsse zum Laden von Telefonen und anderen Geräten.

Richtig Starthilfe geben

  1. Helfer und Starthilfekabel organisieren
    Hast du selbst keine Starthilfekabel, dann mit etwas Glück dein Helfer.
    Der Helfer stellt sein Auto mit geöffneter Motorhaube möglichst nahe an deines, ohne dass sich die Fahrzeuge berühren. Schalte beide Motoren und alle Stromverbraucher aus. Öffne die Motorhauben und suche die Pluspole der Batterien. Sie sind meist gekennzeichnet und dicker als die Minuspole.

  2. Das rote Kabel anschließen
    Klemme zuerst das rote Starthilfekabel am Pluspol der Batterie des Spenderfahrzeugs an. Befestige anschließend das andere Ende am Pluspol der leeren Batterie.

  3. Das schwarze Kabel anschließen
    Befestige nun das schwarze Kabel am Minuspol der Batterie des Spenderfahrzeugs. Das andere Ende klemmst du an ein unlackiertes Metallteil im Motorraum des Empfängerfahrzeugs, zum Beispiel an eine stabile Schraube. Klemme das schwarze Kabel niemals direkt an den Minuspol der leeren Batterie, da Funken entstehen können.

  4. Fahrzeuge starten
    Starte zuerst den Motor des Spenderfahrzeugs und lasse ihn einige Minuten laufen. Danach startest du das Fahrzeug mit der entladenen Batterie. Springt der Motor nicht sofort an, vermeide mehrere Startversuche hintereinander. Ist der Motor gestartet, lasse ihn weiterlaufen, damit sich die Batterie etwas aufladen kann.

  5. Kabel wieder entfernen
    Entferne die Kabel in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst löst du das schwarze Kabel vom Empfängerfahrzeug, dann vom Spenderfahrzeug. Danach entfernst du das rote Kabel zuerst vom Empfänger und zuletzt vom Spenderfahrzeug.
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Aktiv im Winter

Auch im Winter brauchen wir frische Luft und Bewegung. Lies in unserem Themenschwerpunkt noch mehr Tipps und Ideen für Wintersport und Ausflüge in Österreich

Eingeschneit

Wenn nächtlicher Schneefall alles unter einer weißen Decke verschwinden lässt, sind am nächsten Morgen die eingeschneiten Autos kaum noch erkennbar. Ist Schneefall angekündigt, merkst du dir am besten genau, wo du dein Auto abstellst. So vermeidest du langes Suchen oder Verwechslungen beim Freischaufeln.

Eine Abdeckung aus Karton oder eine Frostschutzmatte auf der Windschutzscheibe spart morgens Zeit beim Eiskratzen.

Vor dem Losfahren entfernst du Eis und Schnee vollständig vom Fahrzeug. So schützt du dich und andere Verkehrsteilnehmer. 

Wie fahre ich bei Glätte an?

Am besten vorsichtig im zweiten Gang. Durch untertouriges Fahren haben deine Reifen einen besseren Grip und du kommst auf glatten Straßen leichter voran. An einem steilen Hang, der vielleicht noch vereist ist, helfen dir Schneeketten.

Wichtig: die Winterreifenpflicht

Vom 1. November bis 15. April gilt in Österreich eine situative Winterreifenpflicht. Bei Schnee, Matsch oder Eis musst du mit Winterreifen unterwegs sein.

LKW und Busse über 3,5 Tonnen müssen vom 1. November bis 15. April Schneeketten mitführen. Für normale PKW gibt es keine generelle Mitführpflicht für Schneeketten.  Es wird jedoch dringend empfohlen, die Ketten bei Fahrten in alpine Regionen oder bei Extrembedingungen mitzuführen, um bei einer kurzfristig aktivierten Kettenpflicht nicht vor einer Straßensperre festzustecken. Aufziehen musst du diese aber erst, wenn örtlich eine Schneekettenpflicht ausgerufen wird oder ein Schild ausdrücklich auf Schneekettenpflicht hinweist.

Räumfahrzeuge, Salz und Splitt

Es ist wichtig, dass du Räumfahrzeuge durch dein parkendes Autos nicht behinderst. Auf schmalen Straßen parkst du besser gar nicht oder nur auf einer Seite. Lasse ausreichend Platz für den fließenden Verkehr, da Fahrzeuge bei Glätte leichter ins Rutschen geraten. Das schützt auch den Lack vor aufgewirbeltem Salz und Streusplitt.

Außenspiegel können geschützt werden.
Außenspiegel können geschützt werden.

Außenspiegel und Scheibenwischer

Klappe die Außenspiegel ein, um Verschmutzung und Beschädigungen zu vermeiden. Bei Elektroautos empfiehlt es sich, die automatische Einklappfunktion bei Frost zu deaktivieren, da vereiste Motoren Schaden nehmen können. Überzieher oder einfache Plastiksackerl, mit Gummiringen fixiert, schützen vor dem Zufrieren.

Wichtig: Durch das Hochklappen der Wischerblätter verhinderst du ein Festfrieren der sensiblen Gummilippen an der Scheibe. Für zusätzlichen Schutz kannst du außerdem ein Paar Strümpfe über die Scheibenwischer ziehen.

Gummidichtungen am Auto pflegen: So frieren Türen nicht fest

Pflege regelmäßig die Gummidichtungen an Türen, Fenstern und Kofferraum. Reinige sie mit einem feuchten Tuch und trage anschließend ein Pflegemittel wie Silikonspray, Gummipflegestift oder Hirschtalg auf. Das hält das Material geschmeidig und verhindert ein Festfrieren.

Lenkung in Richtung Straßenrand einschlagen
Lenkung in Richtung Straßenrand einschlagen

Lenkrad und Handbremse

Schlage die Räder beim Parken an Steigungen oder Gefällen immer in Richtung Gehsteig ein. So verhinderst du, dass der Wagen in den laufenden Verkehr rollt, sollte er sich unbeabsichtigt in Bewegung setzen. Gerade nach nächtlichem Frost, wenn sich eine Eisschicht gebildet hat, kann das morgendliche Wegfahren zur Rutschpartie werden.

Im Winter solltest du besonders darauf achten, dass dein abgestelltes Auto nicht unbeabsichtigt ins Rollen kommen kann. Der alte Rat, im Winter die Handbremse nicht zu verwenden, betrifft vor allem ältere Fahrzeuge mit Trommelbremsen. Bei modernen Autos ist das Risiko des Festfrierens gering. Sollte die Handbremse dennoch einmal eingefroren sein, so ist dies nicht weiter schlimm: Durch vorsichtiges Fahren mit angezogener Handbremse erwärmen sich die Bremsbeläge und lösen sich nach kurzer Zeit.e Handbremse dennoch einmal eingefroren sein, so ist dies nicht weiter schlimm: Durch vorsichtiges Fahren mit angezogener Handbremse erwärmen sich die Bremsbeläge und lösen sich nach kurzer Zeit.

Schneeanhäufungen

Besondere Vorsicht ist bei Schneeanhäufungen und -verwehungen geboten. Unter Schneebergen verbergen sich oft Bordsteine, Poller oder andere Hindernisse. Beim Hineinfahren drohen Schäden an Stoßstange oder Unterboden.

Bei laufendem Motor kann starker Schnee vor dem Auspuff die Entlüftung behindern. Im schlimmsten Fall gelangt giftiges Kohlenmonoxids in den  Innenraum kommen.
Schmelzwasser am Motor kann  später gefrieren und im schlimmsten Fall zu Schäden am Triebwerk führen.

E-Autos

E-Autos verbrauchen im Winter im Schnitt 20 bis 30 Prozent mehr Strom, bei Kurzstrecken sogar deutlich mehr. Die ideale Betriebstemperatur des Akkus liegt zwischen 20 und 40 Grad Celsius. Bei Kälte benötigt das Fahrzeug zusätzliche Energie zum Vorwärmen.

Die Ladeleistung sinkt bei niedrigen Temperaturen, um den Akku zu schützen. Plane daher längere Ladezeiten ein. Viele Hersteller empfehlen, das Auto im Winter nicht mit weniger als 40 Prozent Ladestand abzustellen.

Befreie die Ladeklappe vor dem Laden von Schnee und Wasser. Ist sie eingefroren, hilft Enteiser. Bewahre diesen besser außerhalb des Autos auf, falls die Türen ebenfalls festgefroren sind.

Die richtigen Utensilien

Das Auto sollte vor der Fahrt komplett von Eis und Schnee befreit werden.
Das Auto sollte vor der Fahrt komplett von Eis und Schnee befreit werden.

Wenn du deinen Wagen bei Schnee und Frost draußen parkst, Halte Schaufel, Handbesen und Eiskratzer griffbereit. Elektrische Eiskratzer erleichtern die Arbeit, Enteiserspray hilft bei festgefrorenen Schlössern, Scheiben oder Ladeklappen beim E-Auto. Auch die Scheiben können mit einem Enteiser bequem von Eis befreit werden. Beachte aber, dass manche Enteiser-Sprays wegen ihres Glycerinanteils Schlieren auf den Scheiben hinterlassen können, die die Sicht behindern.

Am besten bewahrst du diese Utensilien ebenfalls nicht direkt im Auto auf, für den Fall, dass über Nacht die Türen eingefroren sind.

Warmlaufenlassen

Auch wenn es praktisch erscheinen mag, um das Auto schneller warm zu bekommen: Das Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist in Österreich verboten und kann zu einer Geldstrafe führen (§ 102 KDV). Außerdem verbraucht das unnötig Kraftstoff und begünstigt den Verschleiß von Zylinder und Kolben.

Bei Elektroautos lässt sich der Innenraum bequem per App vorheizen. Für freie Sicht nutzt du statt der Klimaanlage am besten die Scheibenheizung.

Auto über Nacht abdecken

Eine Abdeckplane schützt vor Schnee und Eis und spart morgens Zeit. Die Plane muss gut befestigt sein, um ein Wegfliegen bei Wind zu verhindern. Außerdem muss das Kennzeichen gänzlich freigehalten und gut erkennbar bleiben.

Für längere Standzeiten bietet eine Faltgarage zusätzlichen Schutz vor Witterung und Verschmutzung. Sie ist einfach in Aufbau und Handhabung und kann fast überall aufgestellt werden.

 

FAQ – häufig gestellte Fragen

Ist Warmlaufenlassen in Österreich verboten?
Das Warmlaufenlassen des Motors ist in Österreich gesetzlich verboten und kann zu einer Geldstrafe führen (§ 102 KDV).

Wie löse ich eine festgefrorene Handbremse?
Eine festgefrorene Handbremse löst sich meist von selbst, sobald sich die Bremsen erwärmen. Fahre vorsichtig an und lege dabei langsam etwas Gas an. Vermeide ruckartige Bewegungen oder starkes Beschleunigen. Löse sich die Bremse nicht, hilft oft vorsichtiges Klopfen im Bereich der Bremse. Verwende kein heißes Wasser, da es erneut gefrieren kann.

Schadet Streusalz meinem Autolack?
Streusalz kann dem Autolack schaden, wenn es über längere Zeit einwirkt. Es fördert Korrosion und greift vor allem kleine Lackschäden an. Wasche dein Auto im Winter regelmäßig, insbesondere Unterboden, Radkästen und Türfalze. Eine Lackversiegelung oder ein Wachs bieten zusätzlichen Schutz.

Wie halte ich meine Scheiben eisfrei?
Decke die Windschutzscheibe über Nacht mit einer Frostschutzmatte, Karton oder einer Abdeckung ab. Klappe die Scheibenwischer hoch, damit sie nicht anfrieren. Enteiserspray hilft bei starkem Frost, sollte aber sparsam eingesetzt werden. Vermeide heißes Wasser, da es Spannungsrisse im Glas verursachen kann.

Lesetipp:

Was tun bei einem Autounfall?
Was du bei einem Verkehrsunfall tun muss, liest du in unserem Artikel Autounfall: Das ist im Ernstfall zu tun.

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