Schneller, weiter, höher – von der Pferdekutsche zum Elektroauto, von der Dampflok zum Jet: Die Mobilität in Österreich hat in den letzten 100 Jahren einen rasanten Wandel erlebt und mit ihr auch das Leben der Menschen. Wir sind heute so mobil wie nie zuvor . Gleizeitig stehen wir vor neuen Herausforderungen.
Mobilität bedeutet mehr als nur Fortbewegung. Sie ermöglicht Zugänge zur Bildung und Arbeit, Freiheit und neue Erfahrungen. Sie bringt Menschen über größere Entfernungen hinweg zusammen.
Technologische Innovationen, vor allem seit dem 19. Jahrhundert, haben die Menschen immer mobiler gemacht und die Welt zusammenwachsen lassen. Autos und Flugreisen wurden in Österreich für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich. Mobilität ist zur selbstverständlichen Alltagserfahrung geworden und bringt Abwechslung in unser Leben. Doch heute stellen sich neue Fragen: Wie können wir in Zukunft mobil bleiben, ohne unsere Lebensgrundlagen zu gefährden?
Vor 100 Jahren, um das Jahr 1925, war Österreich ein Land im Wandel – auch in Sachen Mobilität. In Wien begannen Autos, die Pferdekutschen zu verdrängen. Doch private Automobile konnten sich zu dieser Zeit nur sehr wohlhabende Personen leisten. Die Mehrheit der Bevölkerung nutzte Bus, Bahn, Straßenbahn oder war zu Fuß unterwegs.
Der öffentliche Nahverkehr war vor allem in Wien bereits weit ausgebaut. Die elektrifizierte Straßenbahn verband alle Bezirke miteinander. Das Liniennetz war eines der modernsten Europas. Auch erste Stadtbahnlinien mit Elektroantrieb waren im Einsatz.
Weitere Reisen mit dem Auto waren noch beschwerlich, Autobahnen gab es noch nicht, asphaltierte Straßen wurden erst ab den 1930er-Jahren in größerem Umfang gebaut. Auf längeren Strecken war in den 1920ern die Eisenbahn das bevorzugte Verkehrsmittel. Auch hier gab es einen Innovationsschub. Erste Strecken wie die Arlbergbahn wurden von den Österreichischen Bundesbahnen elektrifiziert. Die neuen Elektrozüge waren schneller, sauberer und günstiger im Unterhalt. Doch bis die letzten Dampflokomotiven ausgemustert wurden, vergingen noch Jahrzehnte.
Vor 100 Jahren lebte in Österreich der überwiegende Teil der Bevölkerung noch auf dem Land. 40–45 Prozent der Erwerbstätigen arbeitete in der Land- und Forstwirtschaft. Auf dem Land blieb der Pferdefuhrwagen das dominierende Verkehrsmittel – für Menschen und für Güter.
Als erste Bausparkasse in Österreich leistet Wüstenrot seit 1925 einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohneigentum. Durch die Gründung der Wüstenrot Versicherung 1976 wird es möglich, geschaffene Werte abzusichern. 2023 positioniert sich Wüstenrot als einziger Allfinanzdienstleister Österreichs und gründet die Wüstenrot Bank. Mit Bausparkasse, Versicherung und Bank unter einem Dach begleitet Wüstenrot heute mehr als 1 Million Kundinnen und Kunden ein Leben lang beim Finanzieren, Versichern, Vorsorgen und Sparen.
Entdecke hier unsere Jubiläums-Stories.
Mobilität begann mit Muskelkraft – wer nicht laufen wollte, nahm das Pferd. Wer es sich leisten konnte, reiste bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Postkutsche. Das war langsam, unbequem und nicht ungefährlich. Die Habsburgermonarchie erstreckte sich über weite Teile Europas. Von Czernowitz im Osten nach Innsbruck war man drei Wochen unterwegs.
Mit dem Ausbau der Eisenbahn ab den 1840er-Jahren begann eine neue Ära. Die erste österreichische Bahnstrecke zwischen Floridsdorf und Deutsch-Wagram wurde 1837 eröffnet. Die Eisenbahn veränderte das Empfinden von Zeit und Raum. Mit dem Netz wuchs das Tempo. Entfernungen schmolzen zusammen. Die Eisenbahn machte Mobilität für viele erschwinglich. Pendeln, Warentransport, Reisen – all das ging auf Schienen viel einfacher und schneller. Die Eisenbahn war das Rückgrat der Industrialisierung und der Beginn moderner Mobilität.
ÖBB: Tradition ist eine Verwurzelung, die Kraft gibt
Wie ein Unternehmen mit langer Tradition Innovation fördern kann, zeigen die Österreichischen Bundesbahnen: 1923 gegründet, ließen sie sich in ihrer Erfolgsgeschichte nicht aufhalten und trotzten Krisen, Naturkatastrophen und anderen Herausforderungen.
Lies hier die ganze Geschichte.
Der wachsende Wohlstand seit den 1950er Jahren beschleunigt die Mobilität der Österreicher:innen. Zur Zeit des Wirtschaftswunders wurde das Auto zum Statussymbol und Inbegriff individueller Freiheit. Die Zahl der Fahrzeuge in Österreich stieg in den folgenden Jahrzehnten rasant: von rund 250.000 im Jahr 1955 auf über 4 Millionen im Jahr 1990. Gleichzeitig nahm der Bau von Autobahnen und Schnellstraßen Fahrt auf. Ein immer dichteres Straßennetz durchzog das Land. Auslandsreisen mit dem Auto wurden zur Normalität. Auch der öffentliche Verkehr entwickelte sich weiter: Das Schienennetz wurde modernisiert und elektrifiziert, 1976 ging in Wien die erste U-Bahn-Strecke in Betrieb.
1957 wurde Austrian Airlines gegründet. Die Fluglinie bediente zunächst wenige internationale Strecken. Flüge konnten sich bis in die 1970ern nur wohlhabende Menschen und Geschäftsreisende leisten. Ab den 1980er-Jahren machten Pauschalreisen das Fliegen erschwinglich – Mallorca für alle.
Es zeigten sich auch erste Schattenseiten des Mobilitäts-Booms: Luftverschmutzung, Staus, Parkplatznot. Die Ölkrise der 1970er-Jahre zeigte erstmals die Verwundbarkeit des Systems. Trotzdem blieb das Auto jahrzehntelang das dominierende Verkehrsmittel.
Heute steht Österreich vor einem Wendepunkt. Der Klimawandel zwingt uns zum Umdenken. Neue Konzepte, neue Technologien und ein wachsendes Bewusstsein setzen Veränderungen in Gang.
Der Trend geht weltweit zur Elektromobilität. Elektroautos sind energieeffizienter als Verbrenner: sie fahren mit dem gleichen Einsatz von Energie mehr Kilometer. Sie stoßen keine Schadstoffe aus und können mit Ökostrom klimaneutral betrieben werden. Der Staat fördert den Umstieg mit Prämien, Steuervorteilen und Ladeinfrastruktur.
Trotzdem verläuft die Entwicklung langsamer als erhofft. Ende 2023 lag der Anteil reiner E-Autos am PKW-Bestand in Österreich erst bei 3,7 Prozent. Immerhin: Bei den Neuzulassungen betrug der Anteil im Jahr 2023 rund 23 Prozent. Doch 2024 ist dieser Anteil wieder leicht gesunken.
👉 Mehr zu diesem Thema liest du in unserem Artikel E-Mobilität in Österreich – Was ist möglich, was ist sinnvoll?
Autos werden zunehmend intelligenter. In Kalifornien und China fahren bereits autonome Robotaxis im Regelbetrieb. Auch in Europa arbeiten Hersteller wie Mercedes-Benz an Systemen, die das Fahren automatisieren. Erste Fahrzeuge mit „Level 3“-Funktionen sind auf dem Markt – sie erlauben in bestimmten Situationen freihändiges Fahren – nur auf Autobahnen und nur mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h.
Doch ein breiter Einsatz hoch- oder vollautomatisierter Fahrzeuge (Level 4 und 5) braucht noch Zeit. Vorher müssen rechtliche Fragen geklärt, technische Standards eingeführt und Straßen aufgerüstet werden. Und vor allem müssen die Menschen die neue Technik auch annehmen.
👉 Mehr zu Mobilitätsvisionen der Zukunft liest du in unserem Artikel Future Mobility – Visionen für die Mobilität der Zukunft.
Mobilität hat unser Leben in den letzten 100 Jahren grundlegend verändert. Sie ist schneller, individueller, komfortabler geworden. Doch in Zeiten des Klimawandels müssen wir neu denken: nachhaltiger, gemeinschaftlicher, flexibler. Die Zukunft der Mobilität beginnt jetzt – und sie betrifft uns alle.
Ab wann wurden in Österreich die ersten Autobahnen gebaut?
Die erste Autobahn Österreichs – die heutige A1 (Westautobahn) – wurde ab 1938 geplant und teilweise errichtet. Der systematische Ausbau begann jedoch erst in den 1950er-Jahren. Heute umfasst das österreichische Autobahn- und Schnellstraßennetz über 2.200 Kilometer.
Wie viele Menschen in Österreich nutzen heute regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel?
Laut Daten der Statistik Austria nutzten im Jahr 2023 rund 42 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren zumindest einmal pro Woche öffentliche Verkehrsmittel – in Städten ist der Anteil deutlich höher. Der Trend zeigt, dass insbesondere durch das Klimaticket immer mehr Menschen vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.
Sind Wasserstoffautos eine Alternative zum Verbrenner?
Wasserstoffautos stoßen beim Fahren nur Wasserdampf aus und tanken schneller als reine E-Autos – theoretisch ideal. In der Praxis aber ist die Herstellung und Speicherung von Wasserstoff aufwendig, energieintensiv und teuer. Wegen hoher Kosten, geringer Effizienz und begrenzter Infrastruktur ist die Technologie aktuell nur für spezielle Anwendungen wie Busse oder Lkw sinnvoll.