Ein natürlicher Teich ist schön und macht mit dem richtigen Aufbau wenig Arbeit. Soll dein Wasserparadies vor der Haustür ein selbstreinigender Teich werden, ist einiges zu beachten. Wir erklären, wie sich der Naturteich ohne Technik selbst reinigt und Algen keine Chance haben.
Ein natürlicher Teich bringt Ruhe in den Garten, verbessert das Mikroklima und schafft einen wertvollen Lebensraum für Insekten sowie Tiere wie Frösche oder Fische. Mit einem selbstreinigenden Gartenteich kannst du ein Gewässer schaffen, das mit seiner Selbstreinigung weitgehend im biologischen Gleichgewicht bleibt. Entscheidend sind der richtige Standort, eine vielfältige Bepflanzung und ein stabiler Teichgrund. So vermeidest du übermäßiges Algenwachstum und dein Teichwasser bleibt auch in heißen Sommern klar.
Der Standort entscheidet über den Erfolg: Ein halbschattiger Platz mit fünf bis sechs Sonnenstunden täglich ist ideal. Laubbäume sollten nicht direkt am Ufer stehen, da ihre Blätter sonst ins Gewässer fallen, dort verrotten und Nährstoffe freisetzen. Diese fördern Algen und sorgen für Schlamm am Teichboden.
Ein funktionierender Naturteich ahmt die Formen echter Gewässer nach. Dazu gehört ein flach abfallendes Ufer mit drei Zonen. Die Übergänge zwischen den Zonen sollten sanft gestaltet sein.
Sumpfzone (10–20 Zentimeter Wassertiefe): Der Übergang zum Ufer sollte möglichst sanft sein. Bei mehr als 50 Prozent Steigung können sich nämlich Erde und Böschungspflanzen nicht gut halten. Mit Pflanzkörben lassen sich hier empfindliche Pflanzen wie Schilf gut einsetzen.
Flachwasserzone (20–60 cm)
Für einen Miniteich reicht ein Fertigbecken, das sich leicht in den Boden einsetzen lässt. Allerdings muss es etwa alle fünf Jahre erneuert werden. Für größere Anlagen ab vier Quadratmetern empfiehlt sich eine robuste Teichfolie. Unter die Folie gehört eine Sandschicht von mindestens fünf Zentimetern, damit sie vor Steinen und Wurzeln geschützt ist. Je glatter sie liegt, desto weniger Schlamm sammelt sich in den Falten.
In einigen Fälle,brauchen Gärtner eine wasserrechtliche Bewilligung für ihren Teich : Egal ob Biotop, Fischteich oder Landschaftsteich – wenn dafür Grundwasser benutzt wird oder sich der Teich aus einem Gewässer speist, muss eine Genehmigung eingeholt werden. Das gilt auch, wenn beispielsweise verbrauchtes Wasser in einen Bach eingeleitet wird. Zuständig für die Genehmigung ist die Bezirksverwaltungsbehörde. Sie kann auch Auskunft darüber erteilen, ob eine Bewilligung wirklich notwendig ist.
Ein selbstreinigender Gartenteich lebt von seiner Bepflanzung. Pflanzen produzieren Sauerstoff, verbrauchen Nährstoffe und halten so das Teichwasser im Gleichgewicht.
Als Teichsubstrat eignen sich nährstoffarme, torffreie Erde oder quarzhaltiger Kies. Es gibt den Pflanzen Halt, versorgt sie mit Nährstoffen und fördert die Ansiedlung von Mikroorganismen und Bakterien. Das Substrat bindet Schwebstoffen und kärt das Wasser so zusätzlich. .
Besonders wirksam gegen Algen ist die Wundersegge, auch Schwarzkopfsegge genannt. Beliebt in der Sumpfzone sind außerdem Sumpfdotterblume oder Sonnentau. Sie bieten Vögeln oder Fröschen Versteckmöglichkeiten.Unterwasserpflanzen wie Wasserhahnenfuß oder Hechtkraut sowie Schwimmpflanzen wie Seerosen ergänzen die Vielfalt.
Ein Naturteich funktioniert oft ohne Technik, solange genügend Bakterien und Mikroorganismen im Teichboden für natürliche Filterung sorgen. Bei einem Schwimmteich ist jedoch eine Pumpe sinnvoll. Sie hält das Teichwasser in Bewegung, beugt Sauerstoffmangel vor und verhindert übermäßige Algenbildung.
Wenn du Fische halten willst, brauchst du zusätzlich zur Pumpe eine Filterung. Futterreste und die tierischen Ausscheidungen führen nämlich zu einer erhöhten Phosphat- und Stickstoffkonzentration und dadurch zum schnellen Algenwachstum. Sie entfernt Schwebstoffe und senkt den Nährstoffgehalt.
Da eine Nachrüstung von Filterung und Pumpe aufwendig und teuer wäre, solltest du die Technik lieber von Anfang an einplanen und eine Pumpe an den tiefsten Punkt des Teiches setzen.
Auch ein selbstreinigender Schwimmteich benötigt Pflege. Schon geringe Mengen an Phosphat im Wasser führen zu lästigem Algenwachstum. Es gelangt durch Dünger im Gartens ins Wasser oder es wird durch die Zersetzung von abgestorbenen Insekten und Pflanzenteilen freigesetzt.
Das kannst du tun, um das biologische Gleichgewicht in deinem Teich zu erhalten:
Abgestorbene Blätter regelmäßig mit dem Kescher entfernen.
Ein Netz über der Wasserfläche oder im Uferbereich verhindert Laubeintrag.
Regelmäßig Wasserwerte wie pH-, kH- und Nitrat kontrollieren.
Wasseraufbereiter mit Mineralien und Mikroorganismen hinzugeben, um das Gleichgewicht zu fördern.
Im Sommer 20 Prozent des Wassers austauschen, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.
Vorteile: Ein selbstreinigender Gartenteich ist naturnah, braucht wenig oder gar keine Technik, spart damit Energie und und steigert den Wert deines Grundstücks.
Nachteile: Besonders in den ersten Jahren ist Geduld nötig, bis die Selbstreinigung stabil funktioniert. Regelmäßige Pflege bleibt wichtig.
Ein klarer, selbstregulierender Naturteich oder Schwimmteich ist eine Bereicherung für jeden Garten. Mit kluger Planung, passender Wassertiefe, gesunder Bepflanzung und etwas Pflege entsteht ein harmonisches Gewässer, das sich mit natürlicher Selbstreinigung weitgehend von selbst sauber hält.