Der Gebäudebestand in Österreich soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bestehende Wohngebäude um- und aufgerüstet werden. Hauseigentümer:innen, die mitmachen, werden vom Staat gefördert. Die Maßnahmen sind nicht nur gut fürs Klima, sie senken außerdem dauerhaft die Energiekosten, steigern die Wohnqualität und den Wert der Immobilie. So wird dein Haus klimafit:

  • eine energetische Gebäudesanierung
  • ein nachhaltiges Heizsystem
  • Stromerzeugung mit eigener Photovoltaikanlage

Du möchtest klimafreundlicher wohnen und interessierst dich für Förderungen für eine der oben genannten Maßnahmen? Dann ist es empfehlenswert, dich zunächst von einer Expertin oder einem Experten beraten zu lassen. Die Energieberatungsstellen der Bundesländer bieten kostenlose Beratungen an – telefonisch, vor Ort oder online. Hier findest du eine Liste mit den Energieberatungsstellen der Bundesländer. 

Thermische Gebäudesanierung

Es gibt viele Gründe für die Modernisierung  bestehender Gebäude. Sanierung heißt heute vor allem thermische Sanierung, auch energetische Sanierung genannt. Wärmedämmung ist das Thema Nummer 1.

Vor allem Gebäude, die zwischen den Jahren 1945 und 1980 gebaut wurden, haben eine miserable Energiebilanz. Rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser in Österreich stammen aus dieser Zeit. Ein solches unsaniertes Haus verbraucht durchschnittlich 220 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Zum Vergleich: Heutige Passivhäuser benötigen weniger als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.

Um die Energieeffizienz zu erhöhen und den Heizwärmebedarf so weit wie möglich zu verringern, wird die gesamte Gebäudehülle gedämmt. Dazu gehören die Dämmung von Außenwänden sowie von unterster und oberster Geschossdecke genauso wie der Austausch von Fenstern und Außentüren.

Erst wenn über Fassade, Dach und Keller kaum noch Wärme entweicht, ergibt es auch Sinn, die alte Öl- oder Gasheizung durch eine Pelletheizung, eine Wärmepumpe oder durch Fernwärme zu ersetzen. Und ist das Haus dicht, sparst du Heizkosten und deine Investitionen amortisieren sich.

Die Energiebilanz von zwischen 1945 und 1980 gebauten Häusern ist miserabel
Die Energiebilanz von zwischen 1945 und 1980 gebauten Häusern ist miserabel.

Förderungen für die thermische Sanierung

Förderung für die thermische Sanierung

Die Österreichische Bundesregierung fördert  im Rahmen der Sanierungsoffensive mit dem „Sanierungsbonus” die thermische Sanierung privater Ein- und Zweifamilienhäuser und Reihenhäuser, die älter als 15 Jahre sind, mit Zuschüssen bis zu einer Höhe von 20.000 Euro. Die Förderung wird als einmaliger, nicht rückzahlbarer Investitionskostenzuschuss in Form einer Pauschale gewährt und ist auf höchstens 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten begrenzt. Das Programm läuft bis Ende 2026, solange Budgetmittel vorhanden sind.

Förderungsfähig sind umfassende Sanierungen nach „klimaaktiv Standard” oder einem „guten Standard“ sowie Teilsanierungen, die zu einer Reduktion des Heizwärmebedarfs von mindestens 40 Prozent führen.

Wer kann eine Förderung beantragen?

Du kannst einen Antrag stellen, wenn du (Mit-)Eigentümer:in, Bauberechtigte:r oder Mieter:in eines Ein- oder Zweifamilienhauses oder eines Reihenhauses bist. Es spielt keine Rolle, ob das Haus dein Hauptwohnsitz ist. Es findet keine Einkommensprüfung statt.

Was wird gefördert?

Gefördert werden die Kosten für das Material sowie für Planung und Montage für diese Maßnahmen:

• Dämmung der Außenwände

• Dämmung der obersten Geschossdecke beziehungsweise des Daches

• Dämmung der untersten Geschossdecke beziehungsweise des Kellerbodens

• Tausch der Fenster und Außentüren


Wie bekomme ich die Förderung für eine thermische Sanierung?

Die Förderung kannst du online beantragen. Der Antrag sollte Angaben zu der geplanten Maßnahme und die Kosten enthalten. Außerdem musst du dir die energetische Ausgangssituation deines Objektes gutachterlich bestätigen lassen. Der Antrag wird geprüft und dir dann die voraussichtliche Förderhöhe mitgeteilt. Bei der Endabrechnung legst du dann eine Bestätigung der ausführenden Unternehmen und die Rechnungen vor.

Nähere Informationen zum Einreichverfahren sowie Empfehlungen zum Ablauf der Förderungseinreichung findest du nach dem Start der Förderaktion auf dieser Seite.

Die Kombination der Bundesförderung mit Landesförderungen ist möglich. Sämtliche in Anspruch genommenen Förderungen dürfen allerdings die Investitionskosten des Projekts nicht übersteigen.

Lesetipp: Richtig Dämmen

Tipps für die Wärmedämmung im Zuge einer Sanierung liest du in unserem Artikel Richtig Dämmen – so hält dein Haus dicht

Nachwachsende Energiequelle Holz: Pellets und  Pelletkessel "BioWIN2touch"
links: Nachwachsende Energiequelle Holz: Pellets, rechts: Pelletkessel "BioWIN2touch"

Sauber heizen ohne Öl und Gas

Mit der Aktion „Kesseltausch 2026“ unterstützt die österreichische Bundesregierung Privatpersonen beim Umstieg von fossilen Heizungen auf klimafreundliche Systeme. Das Programm läuft bis Ende 2026, solange Budgetmittel vorhanden sind.

Wer kann eine Förderung beantragen?

Du kannst einen Antrag stellen, wenn du (Mit-)Eigentümer:in, Bauberechtigte:r oder Mieter:in eines Ein- oder Zweifamilienhauses oder eines Reihenhauses bist. Es spielt keine Rolle, ob das Haus dein Hauptwohnsitz ist. Es findet keine Einkommensprüfung statt.

Was wird gefördert?

Gefördert wird der Austausch einer alten, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizanlage (Öl, Gas, Kohle/Koks-Allesbrenner und Elektrospeicherofen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem, vorzugsweise der Anschluss an ein klimafreundliches oder hocheffizientes Nah- oder Fernwärmenetz.

Ist der Anschluss an Nah- oder Fernwärme nicht möglich oder zu teuer, wird auch der Umstieg auf Holzzentralheizungen, beheizt mit Pellets, Stückholz oder Hackgut,
oder Wärmepumpen  gefördert.

Der Anschluss an Nah- oder Fernwärme gilt als wirtschaftlich unzumutbar, wenn die Kosten der klimafreundlichen Alternativen um 25 Prozent oder mehr unter denen des Fernwärmeanschlusses liegen.

Einen Bonus gibt es, wenn du zusätzlich eine thermische Solaranlage einbauen lässt oder eine Tiefenbohrung für deine Wärmepumpe durchführen lässt. 

Oberirdische Fernwärmerohre
Vorwiegend im städtischen Raum verfügbar: oberirdische Fernwärmerohre

So hoch ist die Förderung für den Austaus eines fossilen Heizsystems 

Neues Heizsystem                             Maximale  Förderung 

Nah- oder Fernwärme                           6.500 €
Wärmepumpe                                        7.500  €
Holzzentralheizung                               8.500  €
Bonus Solaranlage                                2.500 €
Bonus Tiefenbohrung / Brunnen        5.000 €

Die Förderung ist insgesamt auf 30 Prozent der förderfähigen Kosten begrenzt. Tipp: Du darfst die Bundesförderung mit einer Förderung deines Bundeslands kombinieren – das erhöht die Gesamtsumme deutlich. Sämtliche in Anspruch genommenen Förderungen dürfen die Investitionskosten des Projekts nicht übersteigen. Auf dieser Seite findest du die Links zu den Landesförderungen.

Wie beantrage ich die Förderung für eine neue Heizung?

Wie du Förderungen für eine neue Heizanlage beantragst, liest du in diesem Artikel auf unserem Blog. 

Lesetipp: So bekommst du eine Förderung für deine umweltfreundliche Heizung

Du willst deine alte Heizung auf eine klimafreundliche Alternative umstellen? Dafür bekommst du Förderung vom österreichischen Staat. in unserem Artikel „So bekommst du eine Förderung für deine umweltfreundliche Heizung” liest du, was gefördert wird und wie du die Bundesförderung bekommst.

Zwei Jungen, die Fußball auf einem Garten spielen
Wärmepumpen: Heizung mit thermischer Energie und Strom, ©Viessmann.com

Steuerliche Förderung für Sanierung und Heizungstausch

Zusätzlich zu den genannten Förderungen kannst du die Kosten für den Austausch fossiler Heizungssysteme und für thermische Sanierungsmaßnahmen von Gebäuden über eine Öko-Sonderausgabenpauschale teilweise geltend machen.

Die Voraussetzung dafür ist, dass die tatsächlich geleisteten Ausgaben abzüglich ausbezahlter Förderungen aus öffentlichen Mitteln den Betrag von 4.000 Euro für eine thermisch-energetische Sanierung beziehungsweise  von 2.000 Euro für einen „Heizkesseltausch“ übersteigen.

Wie hoch ist die Öko-Sonderausgabenpauschale?

Für eine geförderte thermisch-energetische Sanierung stehen dir 800 Euro jährlich zu, für den geförderten „Heizkesseltausch“ können 400 Euro jährlich berücksichtigt werden. Diese Beträge werden beginnend mit dem Jahr der Auszahlung der Förderung für insgesamt fünf Jahre automatisch in der Steuerveranlagung berücksichtigt. Demnach werden in Summe 4.000 Euro bzw. 2.000 Euro steuerlich wirksam.

Mann montiert eine Photovoltaik-Anlage auf einem Dach
Optimal für PV-Module: 30 Grad-Neigung, kein Schhatten, Süd-Ausrichtung

Photovoltaik

Bis 2030 will Österreich seinen Strombedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken. Mit einer Fotovoltaik-Anlage leistest du einen Beitrag dazu und sparst gleichzeitig Stromkosten.

Bei den gegenwärtigen Strompreisen und Fördersätzen amortisiert sich eine PV-Anlage nach ungefähr sieben bis zehn Jahren. Am wirtschaftlichsten ist deine Photovoltaikanlage, wenn du möglichst viel selbst produzierten Strom nutzt. Der Grund: Für Strom, den du aus dem Netz zukaufst, zahlst du mehr Geld, als du für die Einspeisung deines Stroms ins öffentliche Stromnetz erhältst.

Als Eigenheimbesitzer hast du die Möglichkeit, durch Elektromobilität und Wärmepumpen deinen Stromverbrauch zu steigern und so mehr eigenen Strom zu nutzen. Damit wirst du unabhängiger von Anbietern und Marktpreisen. Ein Batteriespeicher hilft bei der optimalen Ausnutzung des selbst produzierten Stroms. Er speichert den Strom, der tagsüber nicht verbraucht wird, für die Nachtstunden.

Lesetipp: So lohnt sich Photovoltaik

In unseren Artikel „Mehr Förderung für grünen Strom: So lohnt sich Photovoltaik” liest du, wie du zu deiner Solaranlage kommst – mit den wichtigsten Infos zu Kosten, Förderungen, Installation und Versicherung.

Photovoltaik-Förderungen in Österreich

Die Kosten für eine Solaranlage mit einer Leistungsgröße von 5 kWp, die den Strombedarf eines durchschnittlichen Haushalts mit vier Personen decken kann, liegt zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Die Kosten sowohl für die PV-Anlage als auch für den Batteriespeicher kannst du mit Fördermittel erheblich reduzieren.

Die österreichische Bundesregierung fördert den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Für Privatpersonen sind vor allem die Investitionszuschüsse der Kategorien A und B für Leistungen bis 20 kWp für die Errichtung einer Photovoltaikanlage interessant – mit oder ohne Stromspeicher. Maximal 30 Prozent der Kosten werden übernommen. Jährlich finden mehrere sogenannte Fördercalls statt. Die Termine findest du auf dieser SeiteÖffnet in einem neuen Fenster der EAG-Abwicklungsstelle (EAG = Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz). 

Um einen Antrag zu stellen, registrierst du dich zunächst bei der EAG-Abwicklungsstelle und erstellst dort ein Projekt – du gibst die Daten deines Projekts ein. Ist die Ticketziehung des nächsten Fördercalls freigegeben, ziehst du dir ein „Ticket”. Dabei musst du den  „Einspeisezählpunkt” angeben, der hat eine Nummer, die du von deinem Netzbetreiber erhältst. Nach der Freigabe der Ticketziehung gilt es, schnell zu sein, denn der Zuschlags erfolgt nach "First come, first served"-Prinzip.

Per E-Mail erhältst du eine Bestätigung mit deiner Ticketnummer. Nach der Ticketziehung reichst du dein Projekt im EAG-Portal ein. Das kannst du auch noch nach Beginn der Arbeiten tun. Der erste gültige Förderantrag muss jedoch vor der Inbetriebnahme eingereicht werden. Einen Leitfaden zum Ticketsystem findest du hier

Auch die Bundesländer und viele Gemeinden fördern die Photovoltaik. Die Fördergelder über das EAG dürfen mit Förderungen von Ländern und Gemeinden kombiniert werden. Der Bundesverband Photovoltaic Austria bietet hier  einen Überblick über die Förderungen in den Bundesländern. Über die Förderungen in Wien findest du hier Informationen.

Themenschwerpunkt erneuerbare Energien für dein Zuhause

Tipps und Ideen für nachhaltige Lösungen

Du möchtest dein Zuhause klimafreundlich gestalten und Geld sparen? Entdecke in unserem Themenschwerpunkt erneuerbare Energien für dein Zuhause viele Artikel mit praktischen Tipps und Ideen für die Umsetzung von nachhaltigen Lösungen.viele Artikel mit praktischen Tipps und Ideen für die Umsetzung von nachhaltigen Lösungen.

Irrtum, Änderungen und Tippfehler vorbehalten.