Im Jahr 2024 haben sich 335.400 Österreicherinnen und Österreicher im Haushalt verletzt, so die Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). Das sind rund 42 Prozent aller Unfälle. Insgesamt haben sich 804.500 Österreicher:innen so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Damit ist der Haushalt der gefährlichste Lebensbereich.

Der zweitgrößte Anteil von rund 33 Prozent der Unfälle ereignet sich in der Freizeit außerhalb des Haushalts oder beim Sport, weitere 14 Prozent bei der Arbeit oder in der Schule und 11,5 Prozent im Straßenverkehr.

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Die Zahl der Haushaltsunfälle steigt

Die Zahl der Haushaltsunfälle steigt seit 20 Jahren nahezu ununterbrochen an. Der hohe Anteil der Verletzungen im Haushalt und deren Anstieg ist auf die über 65-Jährigen zurückzuführen. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eines Unfalls. Da der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung wächst, steigt auch die Zahl der Unfälle von Seniorinnen und Senioren. Und die ereignen sich vorrangig zu Hause. Jugendliche dagegen verletzen sich vorwiegend im Freizeitbereich, zu dem auch der Freizeitsport zählt.  


Missgeschicke bei der Hausarbeit oder beim Heimwerken lassen sich nicht ganz vermeiden. Wer die Risiken kennt, kann jedoch vorsorgen und richtig reagieren. Unten erfährst du, wo die größten Gefahren lauern – und wie du sie umgehst.

Die häufigste Ursache: Stürze

Die häufigsten Unfälle im Haushalt sind Stürze – von Leitern, Hockern oder Treppen oder auch nur beim Gehen. Besonders gefährlich sind glatte Böden in Kombination mit Strümpfen oder glatten Hausschuhen. So vermeidest du Stürze:

  • Trage daher zumindest beim Putzen rutschfeste Schuhe oder Socken mit Stoppernoppen. Glatte Treppen lassen sich mit Anti-Rutsch-Streifen oder Matten sichern.

  • Die Kanten hochfloriger Teppiche können zu Stolperfallen werden. Platziere so einen Teppich daher am besten abseits deiner „Hauptverkehrswege“. Fixiere kleine Teppiche auf glatten Böden mit rutschfesten Unterlagen. 

  • Benutze beim Saugen naheliegende Steckdosen, um nicht über das Kabel zu stolpern, und stelle Putzeimer nicht mitten in den Raum.

  • Steige nie auf wackelige Stühle oder Möbel. Verwende stabile Trittleitern mit Haltegriff und Spreizsicherung.

Schnittwunden vermeiden

Scharfe Messer gehören zur Küche – und sind die zweithäufigste Gefahrenquelle im Haushalt.

  • Wirf scharfe Messer nicht ins undurchsichtige Spülwasser, sondern reinige sie einzeln. 

  • Nutze ein rutschfestes Schneidebrett, halte beim Schneiden die Fingerkuppen nach innen und bewahre Messer in einem Messerblock auf.

  • Willst du ganz auf Nummer sicher gehen, verwende keine Messer mit scharfen Klingen, sondern mit einem gezahnten Schneideblatt.

  • Ziehe bei Geräten mit Klingen (Mixer, Pürierstab) den Stecker, bevor du sie reinigst. 

  • Glasscherben kehrst du mit Besen zusammen, nicht mit der Hand – und trage dabei Schuhe.

Gefahr durch Strom und Gift

Vergiftungen und Stromschläge bedrohen besonders Kleinkinder. Verwende Kindersicherungen für Steckdosen und verschließe Putzmittel, Farben oder Lösungsmittel unerreichbar. Fülle sie nie in Getränkeflaschen oder Vorratsdosen um – das kann lebensgefährlich sein.

Brand- und Verbrennungsgefahr

Der Herd ist die Hauptquelle für Wohnungsbrände. In Österreich sind Rauchmelder Pflicht, jedoch nicht in Küchen. 

  • Ein Herdwächter kann überhitzte Kochplatten erkennen, Alarm auslösen und den Strom abschalten.

  • Drehe Pfannengriffe nie in den Raum hinein.

  • Ziehe überkochendes Wasser oder qualmendes Fett nicht hektisch von der Platte. Dabei kannst du dir durch Überschwappen schwere Verbrennungen oder Verbrühungen zuziehen.

  • Nutze Ofenhandschuhe statt Topflappen, um Verbrennungen zu vermeiden.

  • Gerät Öl in Brand, lösche niemals mit Wasser – ersticke die Flammen mit einer Decke oder einem Feuerlöscher der Brandklasse F. Ein solcher Feuerlöscher ist zu empfehlen. 

  • Auch der Ofen ist eine Gefahrenquelle. Falls du noch keinen hast, lege dir einen Ofen mit Teleskopauszügen zu. Nutze diese, um deinen Kuchen oder Auflauf zu begutachten.

Konzentration schützt

Der wichtigste Tipp: Sei aufmerksam. Unfälle passieren oft durch Unachtsamkeit, wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig tun oder gedanklich abwesend sind. Wer sich auf das Hier und Jetzt konzentriert, lebt sicherer.

FAQ – häufig gestellte Fragen zur Unfallversicherung

Was gilt als Unfall?

Für Unfallversicherer handelt es sich um einen Unfall, wenn ein plötzliches, von außen auf den Körper wirkendes Ereignis zu einer unfreiwilligen Gesundheitsschädigung führt – etwa durch einen Sturz. „Plötzlich“ heißt: Der Unfall darf nicht voraussehbar oder zu verhindern gewesen sein. Nicht als Unfall gelten Vorgänge innerhalb des Körpers wie beispielsweise ein Darmdurchbruch. 
 

Bin ich gesetzlich unfallversichert?

Etwa drei Viertel der Österreicher sind über die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Arbeitnehmer:innen sind automatisch versichert, Schüler:innen und Studierende ebenfalls – letztere allerdings nur bei österreichischer Staatsbürgerschaft.

Die Absicherung gilt jedoch nur für Arbeitsunfälle – Unfälle während der Arbeit, Ausbildung oder auf dem direkten Weg dorthin und von dort. Rund 75 Prozent der Unfälle passieren aber in der Freizeit. Für Freizeitunfälle leistet die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Auch Pensionist:innen sind nicht über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. 
 

Zahlt nach einem Unfall nicht die Krankenversicherung für meine Behandlung?

Ja, die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Behandlungskosten, beispielsweise im Spital, und außerdem die Kosten für medizinische Hauskrankenpflege und Rehabilitationsmaßnahmen.


Wofür zahlt die staatliche Krankenversicherung nicht?

Eine Bergung im oder die Rückholung aus dem Ausland – oder auch eine Bergung in Österreich, etwa durch einen Hubschraubereinsatz – sind nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt, können aber hohe Kosten verursachen. Die gesetzliche Krankenversicherung deckt auch nicht alle möglichen Folgekosten eines Unfalls ab – etwa Einkommensverluste und notwendige Umbauten oder Hilfeleistungen im Haushalt.


Warum ist eine private Unfallversicherung sinnvoll?

Sie greift dort, wo die gesetzliche Absicherung endet – also bei  Unfällen in der Freizeitbereich oder zu Hause.. Sie übernimmt Kosten, die sonst selbst zu tragen wären: für Bergung und Rückholung, Rehabilitationsmaßnahmen, Unterstützung im Alltag oder Umbaumaßnahmen in Wohnräumen. Auch Verdienstausfälle können abgefedert werden, wenn das Einkommen nach wenigen Wochen nicht mehr vollständig ersetzt wird.


Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung – was ist der Unterschied?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet nur, wenn du deinen Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst. Die Unfallversicherung hilft unabhängig davon, etwa um bei bleibenden körperlichen Einschränkungen Anpassungen im Alltag zu ermöglichen. 


Sind die Prämien absetzbar?

Ja. Beiträge zu Unfallversicherungen bei Anbietern innerhalb der EU können steuerlich geltend gemacht werden.

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