1. Warum das Mikroklima in deinem Garten wichtig ist

Jeder Garten ist ein kleines Ökosystem mit eigenem Klima. Als Mikroklima bezeichnet man die Bedingungen in Bodennähe bis etwa zwei Meter Höhe. Und das kannst du selbst beeinflussen.

Angesichts der zunehmenden Hitze im Zuge des Klimawandels geht es vor allem darum, für Kühlung und Feuchtigkeit zu sorgen – besonders in trockenen, heißen Sommern. Schon einfache Maßnahmen helfen, Temperaturschwankungen abzumildern, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und das Austrocknen des Bodens zu verhindern. Ein besseres Gartenklima sorgt dafür, dass Pflanzen kräftiger wachsen, weniger Wasser benötigen und Bienen, Schmetterlinge sowie andere nützliche Tiere angezogen werden.

 

Wie kann ich ein optimales Mikroklima in meinem Garten schaffen?

Die wichtigsten Maßnahmen in Kürze:

  • Bäume, Sträucher und Hecken pflanzen

  • Boden entsiegeln

  • Regenwasser nutzen und Wasserstellen schaffen

  • Fassaden und Dächer begrünen

  • Mehr Wildnis zulassen

A Backyard Oasis With Plants, Trees and a Pond
Klimaanlage Baum: spendet Schatten und kühlt die Luft

2. Welche Pflanzen eignen sich für ein gutes Garten-Mikroklima?

Pflanzen sind die kostenlose Klimaanlage im Garten: Sie spenden Schatten, verdunsten über ihre Blätter Wasser und kühlen dadurch die Umgebungsluft. Pflanzen verhindern, dass der Boden austrocknet und durch Wind und Regen abgetragen wird. Zusätzlich nehmen sie Kohlendioxid aus der Luft auf, geben Sauerstoff ab und filtern Feinstaub und Stickoxide.

Bäume

Bäume sind die besten Klimaregulatoren. Ein ausgewachsener Laubbaum kann bis zu 400 Liter Wasser pro Tag verdunsten und die Umgebungstemperatur an heißen Sommertagen stark senken. Im Winter lassen Laubbäume Sonnenlicht durch, im Sommer spenden sie Schatten. Ihre Wurzeln belüften den Boden und ermöglichen, dass Regenwasser ins Grundwasser gelangt.

Besonders empfehlenswert sind heimische Arten wie:

  • Linde, Ahorn oder Eiche für größere Gärten

  • Obstbäume wie Apfel, Kirsche oder Zwetschke für den Nutzgarten

Schnellwachsende Alternativen:

  • Spitzahorn: wächst 40–60 cm pro Jahr, robust und stadtklimafest

  • Silberweide: bis zu 2 m Wachstum pro Jahr, ideal für feuchte Standorte

  • Hängebirke: verträgt trockene Standorte, filigraner Wuchs

  • Eberesche (Vogelbeere): wertvolle Nahrungsquelle für Vögel und Insekten

Hecken und Sträucher

Hecken und Sträucher speichern – so wie Bäume – CO₂ und spenden Schatten. 

Geeignete heimische Sorten sind: 

  • Schwarzer Holunder

  • Haselnuss 

  • Gewöhnliche Berberitze 

  • Rotbuche

  • Schlehe

  • Kornelkirsche

  • Hundsrose

Hecken wirken wie natürliche Klimapuffer: Sie reduzieren Windgeschwindigkeiten um bis zu 85 Prozent, schützen vor Bodenerosion und schaffen gleichzeitig wichtige Rückzugsorte für Vögel und Insekten.

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Stone footpath in the garden.
Gartenweg ohne Zement oder Asphalt

3. Freiheit für den Boden

Versiegelte Flächen wie Asphalt, Beton oder Schotter heizen sich stark auf und speichern die Hitze bis in die Nacht. Außerdem verhindern sie, dass Regenwasser versickert.

Reduziere daher versiegelte Flächen so weit wie möglich. Ersetzen kannst du sie durch klimafreundliche Alternativen wie Holzbohlen, Rindenmulch, Natursteinplatten, Kies für Gartenwege sowie Rasengittersteine für Garageneinfahrten oder Autostellplätze.
Die Temperatur wird auf den entsiegelten Flächen an heißen Tagen um mehrere Grad niedriger sein.

This image shows a close-up view of bright orange yellow black-eyed Susan (rudbeckia hirta) perennial flowers in front of a sunny ornamental garden pond.
Kühle durch Verdunstung: Gartenteich

4. Feuchtgebiete schaffen

Wasser sorgt für wohltuende Kühle durch Verdunstung. Regenwasser ist gut für das Garten-Mikroklima. Statt es schnell abfließen zu lassen, kannst du es sammeln und langsam versickern lassen, beispielsweise in Mulden und begrünten Rinnen. Das erhöht die Feuchtigkeit in Luft und Boden. Auch Dachbegrünungen speichern Wasser und kühlen gleichzeitig.

Schaffe zusätzlich Wasserstellen und damit Trink- und Bademöglichkeiten für Vögel und Insekten sowie einen Lebensraum für Wassertiere. Schon ein Miniteich in einer Schale oder Zinkwanne auf der Terrasse bringt zusätzliche Kühlung. 


Ein Gartenteich ist ideal für größere Gärten. Folienteiche zwischen 20 und 30 Quadratmetern Wasserfläche lassen sich unkompliziert bewirtschaften und können oft ohne Filter oder Pumpen betrieben werden. Pflanzen am Ufer oder Steine als Landeplätze machen sie attraktiv für die tierischen Gartenbesucher.

Gardener uses the pine bark to mulch a rose bush, in anticipation of the winter. Mulching is a cultivation technique.
Schutz für den Boden: Rindenmulch

5. Mulch: Schutzmantel für deinen Boden

Nackter Boden ist schutzloser Boden. Eine Mulchschicht wirkt wie eine Isolierung, sie schützt den Boden vor Erosion und Überhitzung, im Winter auch vor Frostschäden.
Ein schöner Nebeneffekt: Durch das Abhalten von Sonnenlicht kann Unkraut nicht gedeihen.

Mulch verringert außerdem die Verdunstung. Die Feuchtigkeit im Boden bleibt länger erhalten und der feuchtere Boden gibt kontinuierlich Feuchtigkeit an die umgebende Luft ab. 

Die besten Mulchmaterialien:

  • Rindenmulch

  • Rasenschnitt

  • Laub

  • Holzhäcksel

  • Stroh: perfekt für Gemüsebeete, hält Schnecken fern

  • Kompost

Kompost reichert den Boden mit Humus an, der ein Vielfaches seines Eigengewichts an Wasser speichern kann. Dies hat direkte Auswirkungen auf das Mikroklima. Da der Boden Wasser besser speichern kann, bleibt er auch in Trockenperioden länger feucht. Ein feuchter Boden gibt kontinuierlich Feuchtigkeit an die Luft ab. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit der Umgebung.

6. Gartenlandschaft gestalten

Hügel und Senken schaffen unterschiedliche Mikroklimata: höher gelegene, trockene und tiefer liegende, feuchte Bereiche. Regenwasser wird aufgefangen und kann in den Senken versickern. Starkregen wird abgepuffert. Für Pflanzen und Tiere entstehen unterschiedliche Lebensräume. Hügel, besonders wenn sie bepflanzt sind, bremsen den Wind und schützen den Boden vor Austrocknung.

Wooden cottage with green roof at Hjelle, Norway, Europe
Dämmung gegen Hitze und Kälte: Dachbepflanzung

7. Fassaden und Dächer begrünen

Begrünte Fassaden und Dächer wirken Wunder: Die Bepflanzung kühlt, indem sie Wasser verdunstet, die Fassaden- und Dachflächen beschattet und Sonneneinstrahlung absorbiert. So verringert sie die Oberflächentemperatur von Gebäuden deutlich. In der kalten Jahreszeit wirkt sie als natürliche Dämmung gegen Kälte. Dazu kommen viele weitere Vorteile einer Bepflanzung: Sie bindet Luftschadstoffe, reduziert Lärm, erhöht die Lebensdauer von Gebäuden und bietet Lebensraum für Tiere. Begrünte Dächer speichern Regenwasser, das sonst in die Kanalisation fließen würde. Das wirkt Hochwasser entgegen und spart Abwassergebühren.

Im Kleinen erzielst du diese Effekte auch schon mit einer begrünten Pergola über deiner Terrasse. 

Diese Kletterpflanzen eignen sich für die Fassadenbegrünung: 

  • Sonnige Südfassaden: Wilder Wein, Kletterhortensie

  • Halbschattige Bereiche: Efeu, Geißblatt

  • Schnellwachsende Einjährige: Kapuzinerkresse, Prunkbohne

Eine Bank in einem Garten voller hoher Gebüsche und Blumen
Bienen freuen sich: Naturwiese statt Rasen

8. Mehr Wildnis zulassen

Ein kurz geschnittener Rasen mag gepflegt aussehen, aber für das Mikroklima bringt er nichts. Er kann daher nur wenig Wasser aufnehmen und muss im Sommer ständig gewässert werden.

Eine Wiese mit heimischen Wildblumen und Wiesengräsern ist pflegeleicht, speichert mehr Wasser und übersteht auch trockene Phasen ohne Gießen. Ihre tief reichenden Wurzeln schützen bei Wind und Starkregen den Boden vor Erosion.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Du musst nicht alles auf einmal verändern. Schon einzelne Lösungen – ein Baum, eine Wasserschale oder eine Mulchschicht – machen deinen Garten klimafreundlicher und lebenswerter.

Du investierst in eine Zukunft, die von Jahr zu Jahr schöner wird. Bäume wachsen, Böden werden fruchtbarer und die Artenvielfalt nimmt zu. Oft zeigen sich erste positive Veränderungen schon nach kurzer Zeit.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst die Bodenbeschaffenheit das Garten-Mikroklima?

Ein lockerer, humusreicher Boden speichert Wasser besser, gibt es langsam wieder ab und hält dadurch die Luftfeuchtigkeit im Garten höher. Versiegelte oder verdichtete Böden dagegen trocknen schneller aus und verschlechtern das Mikroklima.

Welche Rolle spielt die Luftfeuchtigkeit beim Garten-Mikroklima?

Hohe Luftfeuchtigkeit wirkt wie eine natürliche Klimaanlage: Sie kühlt die Umgebung, schützt Pflanzen vor Trockenstress und macht den Garten für Insekten und Vögel attraktiver.

Wie erhöhe ich die Luftfeuchtigkeit in meinem Garten?

Wasserflächen – Wasserschalen, ein Teich oder Brunnen – erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit.

Eine Mulchschicht auf dem Boden erhält die Bodenfeuchtigkeit, die sie dann langsam an die Luft abgibt. 

Pflanzen sind natürliche Luftbefeuchter, da sie Wasser über ihre Blätter abgeben.

Ein Windschutz verhindert, dass der Wind die Luftfeuchtigkeit schnell wegweht.

Wie beeinflusst die Größe des Gartens das Mikroklima?

Je größer der Garten, desto vielfältiger sind deine Möglichkeiten, um mit Bepflanzung, landschaftlicher Gestaltung mit Hügeln und Senken oder Wasserflächen das Mikroklima zu beeinflussen. Aber auch kleine Gärten können durch gezielte Maßnahmen wie Begrünung oder Wasserstellen spürbar abgekühlt und belebt werden.

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