Bonus und Malus: Was bedeutet das?

Ein Bonus macht Freude. Im Lateinischen ist „bonus” das Wort für „gut”. Ein Bonus ist ein Vorteil, eine Vergünstigung. Weniger bekannt und auch weniger beliebt ist der Malus. Er bedeutet das Gegenteil: Höhere Kosten oder weniger Geld bekommen als erwartet.

 

 

 

Verursacher zahlen

Eine Bonus-Malus-Regelung verbindet beide Elemente. Sie setzt finanzielle Anreize, damit sich Menschen umsichtig verhalten. Wer Kosten verursacht, zahlt mehr oder bekommt weniger, wer sich „richtig” verhält und Kosten vermeidet, profitiert: Sie oder er zahlt weniger – oder bekommt mehr.

Bonus-Malus-Systeme in Österreich

Eine Bonus-Malus-Regelung gibt es zum Beispiel bei der motorbezogenen Versicherungssteuer für Neuwagen: Fahrzeuge mit niedrigem CO₂-Ausstoß werden begünstigt, Autos mit hohen Emissionen zahlen mehr. Auch bei der gesetzlichen Alterspension gibt es Zu- und Abschläge – je nachdem, ob jemand länger arbeitet oder vorzeitig in den Ruhestand geht.

In der Versicherungsbranche ist das Prinzip besonders verbreitet. Vor allem in der Kfz-Haftpflichtversicherung ist es der Standard. Die Versicherungsprämie, also der Betrag, den der Versicherungsnehmer regelmäßig an die Versicherung zahlt, richtet sich dabei nach dem Verhalten der Versicherten: Wer einen Schaden verursacht, zahlt daraufhin in der Regel eine höhere Prämie. Wer über einen bestimmten Zeitraum schadenfrei bleibt, wird mit einer geringeren Prämie belohnt.

Die Kfz-Haftpflichtversicherung

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du mit deinem Fahrzeug einen Schaden verursachst. Egal, ob es sich um dein Hauptfahrzeug oder einen Zweitwagen handelt: Jedes Fahrzeug, das im Straßenverkehr bewegt wird, muss über eine gültige Haftpflichtversicherung verfügen. Die Höhe der Prämie richtet sich unter anderem nach der Typklasse des Fahrzeugs, deinem Alter und eben auch nach deiner Einstufung im Bonus-Malus-System. 

Bonus und Malus in der Kfz-Haftpflichtversicherung

Versicherte bewegen sich auf einer Skala mit Bonus- und Malusstufen. Jeder startet auf einer Grundstufe. Wird ein Schaden gemeldet, steigt die Prämie. Bleibt ein Versicherungsnehmer über einen festgelegten Zeitraum – meist ein oder zwei Jahre – schadenfrei, erhält er einen Prämienrabatt, seine Prämie sinkt. Je länger ein Versicherungsnehmer schadenfrei fährt, desto höher wird sein Schadenfreiheitsrabatt. 

Das System schafft Anreize für umsichtiges Fahren und sorgt dafür, dass Kosten fair auf die Versicherten verteilt werden. Die genaue Anzahl der Stufen, die Dauer bis zur nächsten Herabstufung und die Höhe von Bonus oder Malus unterscheiden sich je nach Versicherungsgesellschaft.

Die Bonus-Malus-Stufenleiter bei der Wüstenrot-Kfz-Versicherung.
Die Bonus-Malus-Stufenleiter bei der Wüstenrot-Kfz-Versicherung.

Die Kfz-Haftpflichtversicherung von Wüstenrot

Schließt du als Führerschein-Neuling eine Kfz-Haftpflichtversicherung bei Wüstenrot ab, startest du mit 100 Prozent der Tarifprämie und fährst zunächst „unter Beobachtung”. Bleibst du im ersten und zweiten Jahr schadenfrei, sinkt deine Versicherungsprämie im dritten Jahr um eine Stufe auf 85 Prozent. Nach jeweils zwei weiteren schadenfreien Jahren erfolgt eine weitere Herabstufung – nach sieben Jahren bis auf 45 Prozent der Grundprämie.

Verursachst du einen Schaden, erhöht sich die Prämie um drei Stufen. Passiert dir das im ersten Jahr, steigt dein Beitrag auf 160 Prozent.

Der Beobachtungszeitraum läuft jeweils vom 1. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres. Bist du in diesem Zeitraum mindestens neun Monate versichert und fährst schadenfrei, wirst du herabgestuft – vorausgesetzt, du befindest dich nicht bereits auf der niedrigsten Stufe 0.

Wenn du dich nicht sowieso schon auf der untersten Stufe 0 befindest, lohnt es sich also, den Vertragsbeginn und damit die Fälligkeit für die Zahlung der Prämie auf den 1. Januar des Jahres zu legen. So erreichst du jeweils so früh wie möglich eine Herabstufung.

Fallbeispiel zur Bonus-Malus-Regelung in der Kfz-Haftpflicht

Ein Versicherungsnehmer befindet sich auf Stufe 7. Zwischen dem 01.10.25 und dem 04.05.26 meldet er sein Fahrzeug ab. Da er im Beobachtungszeitraum zwischen dem 01. Oktober und dem 30. September nicht auf mindestens neun Versicherungsmonate kommt, kann er im nächsten Jahr 2027 nicht auf die Stufe 6 herabgestuft werden, bleibt also auf Stufe 7.

Dem Malus entgehen

Du kannst einen Schaden unter bestimmten Bedingungen selbst bezahlen, um eine Rückstufung zu vermeiden. Würde deine Prämie beispielsweise von 100 auf 160 Prozent steigen, lohnt sich das bis zu einer Schadenshöhe von etwa 180 Prozent der Jahresgrundprämie (3 x 60 Prozent Mehrkosten).

Einige Versicherer bieten Freischäden an. Bei Wüstenrot ist ein Freischaden automatisch inkludiert, wenn eine Versicherungssumme von 20 Millionen Euro gewählt wird. Ein zweiter Freischaden kann zusätzlich vereinbart werden. Wird ein Freischaden genutzt, erfolgt für den entsprechenden Schadenfall keine Rückstufung, also Erhöhung deines Kfz-Haftpflicht-Beitrags.

Ein Wechsel zu einem anderen Versicherungsunternehmen hilft nicht gegen einen Malus. Die Schadenhistorie wird beim Vorversicherer abgefragt, und die Einstufung wird übernommen. Die Einstufung in eine Schadenfreiheitsklasse nimmst du beim Wechsel also mit. 

Entscheidend für eine niedrige Prämie bleibt daher vor allem: umsichtiges Fahren. Gelingt es dir, über mehrere Jahre schadenfrei zu bleiben, profitierst du von einer deutlich günstigeren Prämie für deine Kfz-Haftpflichtversicherung.

 

Wüstenrot Mobilitätsversicherung

Die Wüstenrot Mobilitätsversicherungen bieten mehr als nur eine klassische Autoversicherung. Sie können auch für Fahrräder, E-Bikes, Scooter, Rollstühle und mehr abgeschlossen werden.
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