Die Hand eines Mannes legt eine Münze auf einen wachsenden Stapel – Konzeptbild für Geld sparen, Investitionen und finanzielles Wachstum.
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Finanzwissen – Geld verstehen. Selbst entscheiden.

Geld allein macht nicht glücklich. Aber wer sich mit Finanzen auskennt, trifft bessere Entscheidungen, vermeidet Risiken und nutzt Chancen – beruflich, privat, fürs Leben. Finanzwissen ist kein Expertenwissen – sondern eine Fähigkeit, die jede:r erlernen kann.

Lesedauer: 7 Min.

Bildung, die sich auszahlt

Geld begleitet uns durchs Leben. Nahezu täglich stehen wir vor kleinen finanziellen Entscheidungen, manchmal auch vor großen und wichtigen. Und manchmal merken wir gar nicht, wie wichtig eine rechtzeitige Entscheidung für unsere Zukunft wäre.

Wenn du wirtschaftliche Zusammenhänge verstehst, hast du für Geldfragen einen zuverlässigen Kompass. Du musst dich dann nicht auf Ratschläge von anderen oder dein Bauchgefühl verlassen, sondern kannst eigenständige Entscheidungen treffen.

Viele fühlen sich bei Finanzthemen unsicher. Das ist verständlich: Sie wirken oft abstrakt, die Begriffe kompliziert. Doch heute gibt es mehr Möglichkeiten denn je, sich verständlich zu informieren – online, durch Workshops oder Bücher. Finanzkompetenz ist lernbar. Dafür ist es nie zu spät. Und es lohnt sich.

Die Politik hat die Bedeutung des Themas erkannt: Mit der „Nationalen Finanzbildungsstrategie“ fördert der österreichische Staat Finanzbildung für alle. Im Jahr 2025 nietet sie unter ihrem Dach 185 konkrete Maßnahmen für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen an – von Workshops über Unterrichtsmaterialien bis hin zu Online-Plattformen. Eine Übersicht findest du auf finanznavi.gv.at.

Ein junges Mädchen sitzt an einem Tisch, zählt Münzen und legt sie sorgfältig zur Seite – Symbol für frühe finanzielle Bildung und Sparverhalten bei Kindern.
Lernen durch Erfahrung mit eigenem Geld

Früh übt sich – Finanzbildung beginnt im Kleinen

Im Idealfall beginnt Finanzbildung schon in der Kindheit. Kinder lernen durch Beobachtung – vor allem der Eltern. Wie gehen sie mit Geld um und wie sprechen sie über Geld? Doch hier liegt ein Problem: Geld ist in vielen Familien ein Tabuthema. Laut einer Studie von bank99 durch marketmind spricht jeder fünfte Österreicher nicht über Geld. Dabei wäre gerade das so wichtig. Und auch nicht alle Eltern bieten ein gutes Vorbild bei Geldangelegenheiten.

Die Schulen sind gefordert, die Lücken zu füllen, die im Elternhaus entstehen. Die Stiftung Wirtschaftsbildung setzt sich in Österreich für Wirtschaftsbildung an den Schulen ein und unterstützt beispielsweise mit Lehr- und Lernmaterial, Aktionstagen und -wochen.

Am besten lernen Kinder den Umgang mit Geld durch Erfahrungen und eigenes Handeln mit Taschengeld. Matthias Reisinger, geschäftsführender Vorstand der Stiftung für Wirtschaftsbildung, rät dazu, Kindern diese Erfahrungen schon im Vorschulalter durch ein kleines Taschengeld zu ermöglichen.  

Mit einem Kinderkonto, beispielsweise dem Kidskonto von Wüstenrot, können die Kleinen schon ab sieben Jahren Bankgeschäfte üben, Bargeld abheben und mit einer Bankkarte bargeldlos bezahlen. Wer seinen Kindern nach und nach mehr Verantwortung überträgt – etwa die Ausgaben für Kleidung, Freizeit oder Geschenke, stärkt ihre Selbstständigkeit und Kompetenz.

Mehr dazu liest du im Interview mit Gregor Kainz von der Stiftung Wirtschaftsbildung: „So lernen Kinder den Umgang mit Geld – Finanzbildung von klein auf“.

Lesetipp:

Du möchtest mehr über Finanzen wissen? In unserem Themenschwerpunkt  „Finanzwissen – das Wichtigste über Geld“ findest du Artikel zu den wichtigsten Themen, von A wie Anlagestrategie bis Z wie Zinsen. Unsere Artikel erklären die Grundlagen des Finanzwissens auch für Anfänger:innen verständlich.

Eine junge Frau steht in einem Modegeschäft und betrachtet Kleidung auf einem Kleiderständer – Momentaufnahme beim Shopping in moderner Umgebung.
Wenn die Wünsche größer sind als das Budget: Vorsicht bei Konsumkrediten!

Schulden machen – aber richtig

Die größte Gefahr bei mangelndem Durchblick ist Überschuldung. Viele Menschen verlieren bei Konsumkrediten den Überblick – oder können bei veränderten Lebensumständen wie Arbeitslosigkeit die Raten nicht mehr bedienen. 61.600 Menschen haben im Jahr 2024 die Unterstützung der staatlich anerkannten Schuldenberatung des ASB in Anspruch genommen. Die Zahl der überschuldeten Österreicher liegt weitaus höher. Die Dunkelziffer liegt laut Schätzungen bei 500.000 bis 700.000. Bist auch du in die Schuldenfalle geraten? Hier findest du bei staatlich anerkannten Schuldenberatungsstellen Rat.

Generell gilt: Größere Schulden lohnen sich nur dann, wenn sie dir langfristig einen echten Mehrwert bringen – etwa durch den Kauf von Wohneigentum. Denn damit sparst du dir zukünftig Ausgaben für die Miete.

Willst du ein Darlehen aufnehmen, empfieht es sich, dich mit Darlehenskonditionen zu befassen – Zinsen, Tilgungsplänen, Laufzeiten. Es gilt, eine Darlehensvariante zu finden, die am besten zu deinen finanziellen Möglichkeiten, deiner Lebenssituation und deinen Plänen passt.

Brauchst du ein Darlehen für ein Wohnprojekt? Die Finanzberater:innen von Wüstenrot beraten dich gerne unverbindlich. Melde dich hier wegen eines Beratungstermins.

Vermögen aufbauen – Schritt für Schritt

„Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste ist jetzt.“ Dieses Sprichwort gilt auch für die Geldanlage. Denn Zeit ist ein wichtiger Verbündeter.

Wer früh beginnt, profitiert vom Zinseszinseffekt: Nicht nur dein eingesetztes Kapital wächst – auch die Zinserträge arbeiten für dich weiter. Jahr für Jahr. So entsteht ein Schneeball, der mit der Zeit immer größer wird. Schon kleine Beträge reichen, wenn du regelmäßig dranbleibst.

Sich einen Geldpolster zuzulegen, ist für jede:n sinnvoll – für Notsituationen, für größere Anschaffungen – und fürs Alter. Die gesetzliche Pension wird in vielen Fällen nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Private Vorsorge wird deshalb immer wichtiger.

Wer Geld übrig hat oder regelmäßig etwas zurücklegen kann, steht vor der Entscheidung für die richtige Veranlagung. Und das heißt vor allem: vor der Abwägung zwischen Sicherheit und Renditechancen. Dabei hilft eine wichtige Grundregel: Große Sicherheit und hohe Rendite schließen sich gegenseitig aus. Wird eine hohe Rendite versprochen, kannst du auch viel Geld verlieren. Aber: eine gewisse Rendite ist wichtig. Denn sonst verringert sich der Wert deines Ersparten durch die Inflation.

Eine Lösung für alle gibt es nicht. Entscheidend ist, dass deine Anlagestrategie zu dir passt. Sie hängt ab von deinen Zielen, der Lebensphase, in der du dich befindest, und deiner individuellen Risikobereitschaft. Mehr dazu liest du in unserem Artikel „So findest du die beste Anlagestrategie für dich“.

Ein lächelnder Vater und eine Mutter liegen gemeinsam mit ihrer Tochter auf dem Bett, lachen und spielen miteinander – familiärer Moment voller Freude und Nähe.
Mit Familie kommt Verantwortung: Versicherungen schützen vor finanziellen Risiken.

Vermögen schützen

Zur Finanzbildung gehört auch, sich mit dem Thema Versicherungen zu befassen und sich gegen Risiken abzusichern – etwa mit einer Haftpflichtversicherung. Die ist besonders wichtig, denn ein einziger Schaden, den du verursachst, kann hohe Kosten verursachen. Für Menschen, die Verantwortung für andere tragen oder Wohneigentum besitzen, gewinnt die Absicherung an Bedeutung.  Versicherungen sind kein Luxus – sondern ein Bestandteil der finanziellen Vorsorge. Mehr dazu liest du in unserem Artikel Die wichtigsten Versicherungen für Familien.

Produktempfehlung

Die morgen&mehr Vorsorge von Wüstenrot ist eine Lebensversicherung, bei der du die Anlagestrategie deiner Versicherung selbst wählen kannst. Dabei hast du drei Strategien zur Auswahl:

●  klassisch: 100 % klassisch heißt 100-prozentig sicher

●  dynamisch: 100 % Fondsveranlagung mit höheren Ertragschancen und höherem Risiko.

●  persönlich: ein Teil klassisch, ein Teil dynamisch

Jetzt informieren und Beratungstermin vereinbaren.

Karrierevorteil Finanzbildung

Ein gewisses Finanzwissen ist im Berufsleben unerlässlich – auch für Arbeitnehmende. Der Start ins Berufsleben bringt finanzielle Verantwortung: Jetzt müssen wir uns mit Steuern, Steuererklärungen, Beiträgen zur Sozialversicherung befassen. Wir lernen, die Übersicht über unsere Finanzen zu behalten und unsere Ausgaben an den Einnahmen auszurichten.

Die Wahl des Berufs, eines konkreten Jobs aber auch die Entscheidung für eine Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung entscheiden über unsere zukünftigen finanziellen Verhältnisse. Mit der Berufstätigkeit erwerben wir auch Pensionsansprüche, mit denen wir uns für das Alter absichern.

Schon bei der Bewerbung für einen Job kannst du punkten, wenn du Geschäftsmodell, Kennzahlen und Marktumfeld des betreffenden Unternehmens kennst. Eine der sensibelsten Fragen während eines Bewerbungsgesprächs betrifft die Gehaltsvorstellungen. Wenn du bereits im Vorfeld recherchierst, welches Gehalt angemessen und branchenüblich für die entsprechende Position ist, trittst du sicherer auf.

Aber auch im Joballtag stärkt es dein Standing, wenn du über den Tellerrand deines Arbeitsbereichs hinausblickst und den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens, für das du arbeitest, im Blick behältst.

Mehrere Personen sitzen in einem modernen, verglasten Besprechungsraum und führen eine Konferenz – die transparente Architektur ermöglicht Einblicke von außen.
In der freien Wirtschaft geht’s ums Geldverdienen – für sich und das Unternehmen.

Selbstständigkeit braucht Finanzkompetenz

Selbstständige und Unternehmer:innen müssen aufs Geld schauen. Für sie gilt es, von Anfang an wirtschaftlich zu denken, Einnahmen, Ausgaben und Liquidität im Blick zu behalten.

Zur Unternehmensgründung gehören ein solider Business- und Finanzplan sowie die Wahl der passenden Rechtsform. Informationen zu den verschiedenen Rechtsformen und ihren Vor- und Nachteilen bieten das  Unternehmensserviceportal und die Wirtschaftskammer Österreich.

Wichtig sind auch steuerliche Pflichten: Rücklagen für Steuerzahlungen, eine professionelle Buchführung und eine frühzeitige Beratung durch Steuerberater:innen helfen, Fehler zu vermeiden. Und nicht vergessen: Auch Selbstständige müssen sich bei der Sozialversicherung anmelden. Weitere Infos dazu findest du auf dem Portal der staatlichen Sozialversicherung – spezifisch für Freiberufler:innen hier und Gewerbetreibende hier.

Fazit: Finanzwissen als Lebenskompetenz

Ob beim Einstieg ins Berufsleben, bei der Familiengründung, beim Immobilienkauf oder der Altersvorsorge. Immer wieder im Leben stehen wir vor Situationen, die finanzielle Entscheidungen von uns erfordern. Das sind gute Anlässe, etwas Zeit und Energie in die eigene Finanzbildung zu investieren. Wenn wir kontinuierlich dazulernen, zahlt sich das langfristig aus — durch mehr Sicherheit und weniger Sorgen.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Mit welchen Medien kann ich mein Finanzwissen erweitern?

Für Einsteiger:innen eignen sich Podcasts oder YouTube-Kanäle wie beispielsweise Finanzfluss besonders gut. Sie erklären komplexe Themen alltagsnah und lassen sich nebenbei beim Weg zur Arbeit oder beim Joggen konsumieren.

Wenn du lieber liest, findest du fundierte Artikel zu Finanzthemen in der Wüstenrot Themenwelt Mein Geld, im Themenschwerpunkt Finanzwissen oder Blogs wie Finanzwesir oder Geldfrau. Klassiker für Einsteiger sind die Bücher Rich Dad, Poor Dad von Robert Kiyosaki oder Der Weg zur finanziellen Freiheit von Bodo Schäfer. Speziell an hiesige Anleger:innen richtet sich Thomas Wondrak mit Investieren in Österreich.

Interaktiver sind Finanz-Apps wie Finanzguru, die nicht nur beim Budgetieren helfen, sondern auch Wissen vermitteln. Simulationen und Rechner zeigen anschaulich, welche Auswirkungen verschiedene Anlagestrategien langfristig haben können.

Vorsicht bei Empfehlungen sogenannter „Finfluencer:innen“: Die sind oft sachlich nicht gerechtfertigt, sondern beruhen auf bezahlten Partnerschaften.

Wo finde ich Workshops und Kurse zur Finanzbildung?

Auf der Finanznavi-Seite der Bundesregierung findest du Finanzbildungsangebote verschiedener Anbieter wie Volkshochschulen, der Nationalbank oder Schuldnerberatungen, die von der Bundesregierung geprüft wurden.

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