Individuell gebettet: Nur du selbst kannst entscheiden, welche die perfekte Matratze für dich ist.
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Ratgeber Matratze: Tipps für den Matratzenkauf

Erholsamer Schlaf ist wichtig, um tagsüber fit und leistungsfähig zu sein. Eine Voraussetzung dafür ist, dass man richtig liegt.

Lesedauer: 5 Min.

Um es gleich vorweg zu sagen: Die eine beste Matratze für alle, die gibt es einfach nicht – auch wenn die Werbung das gern suggeriert. Es gibt natürlich Matratzen von besserer und schlechterer Qualität. Das betrifft etwa die Haltbarkeit oder die Unbedenklichkeit des Materials. Aktuelle Matratzen-Tests findest du zum Beispiel beim Test- und Vergleichsportal von OE24.at oder bei der Stiftung Warentest in Deutschland. Aber die Tests können dir nur Anhaltspunkte für deine Suche liefern. Denn der Testsieger muss nicht das beste Produkt für dich sein. Am Ende gilt: Dein persönliches Empfinden entscheidet, ob eine Matratze für dich passt oder nicht.

Vor dem Kauf solltest du daher unbedingt Probe liegen und dich nicht drängen lassen. Dabei solltest du ausgeruht sein, denn wenn du nach einem anstrengenden Tag erschöpft bist, findest du fast jede Matratze bequem. Wenn Probeliegen nicht möglich ist, zum Beispiel beim Online-Einkauf, dann achte auf ein großzügiges Rückgaberecht. Viele Händler gewähren dir nicht nur die üblichen 14 Tage, sondern sogar 100 Tage. Das solltest du nutzen.

Auch wenn die Matratzenwahl eine individuelle Entscheidung ist, solltest du dir die folgenden Fragen selbst beantworten, bevor du deine Auswahl triffst:

Wie bist du gebaut?

Es gilt die Regel: Große, schwere Menschen sollten härtere Matratzen wählen; kleine, leichtere eher weiche. Außerdem bevorzugen ältere Menschen ebenfalls oft weichere Matratzen. Es gibt zwar eine Norm, nach der man den Härtegrad einer Matratze bestimmen kann. Die Härtegrade reichen dabei von H1 bis H5, wobei H1 weich entspricht und für ein Körpergewicht bis zu 55 Kilogramm empfohlen wird. Tatsächlich ist es jedoch so, dass sich die Hersteller bei ihren Bezeichnungen oft nicht an die Norm halten und die Härtegrade zwischen verschiedenen Herstellern meist nicht vergleichbar sind. Achte daher beim Kauf auf dein Körpergefühl. Auch deine Körpergröße spielt bei der Wahl mit rein: Da die Matratze mindestens 20 Zentimeter länger sein sollte, als der Schläfer groß ist, reicht das Standardmaß von zwei Metern nicht für jeden aus. 

Welcher Schläfertyp bist du?

„Wie man sich bettet, so liegt man“, heißt es im Volksmund. Auf die Matratzenwahl trifft das definitv zu.
„Wie man sich bettet, so liegt man“, heißt es im Volksmund. Auf die Matratzenwahl trifft das definitv zu.

Du weißt sicher, in welcher Lage du am liebsten schläfst: auf dem Rücken, dem Bauch oder auf der Seite. Die wenigsten Menschen schlafen übrigens auf dem Bauch. Als Bauchschläfer liegst du bevorzugt flach auf einem festen Untergrund. Denn wenn dein Körper in der Bauchlage zu sehr einsinkt und du gleichzeitig ein zu hohes Kopfkissen benutzt, wird dein Nacken überdehnt. Auch die Wirbelsäule wird dann durch die starke Krümmung überlastet. Bei Rückenschläfern wiederum treten je nach Körperbau unterschiedliche unerwünschte Effekte auf, die du durch den passenden Härtegrad deiner Matratze vermeiden kannst. Bist du eher kompakt gebaut, dann sinkst du in der Schulter- und Bauchpartie ein. Dabei kann es zum Hängematteneffekt kommen, bei dem deine Körpermitte dann zu tief liegt. Hast du eher schmale Schultern und den Körperschwerpunkt im Bereich des Beckens, kann beim Liegen ein Hohlkreuz entstehen. Auch das solltest du vermeiden. Als Seitenschläfer schließlich liegst du ideal, wenn deine Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. Dafür müssen die Schultern von kräftigen Personen tiefer einsinken als die von schmächtigeren Schläfern. Unser Tipp: Nimm zum Probeliegen eine Begleitung mit, die überprüfen kann, ob deine Wirbelsäule beim Liegen auf der Seite eine gerade Linie bildet.

Schwitzt du oder frierst du?

Wenn du schnell frierst, brauchst du nachts eine schöne warme Decke. Aber auch die Matratze beeinflusst deine Schlaftemperatur. Schaumstoffmatratzen etwa speichern Wärme besser als andere Materialien. Deshalb eignen sie sich gut für Menschen, die nachts frieren. Federkernmatratzen wiederum sorgen für eine gute Durchlüftung und transportieren Feuchtigkeit schneller ab. Das kommt Menschen entgegen, die im Schlaf stark schwitzen.

Brauchst du einen Lattenrost?

Nicht nötig, meinen Experten: Statt eines Lattenrostes mit Unterfederung reicht ein starrer aus. Wichtig ist, dass genügend Luft an die Matratze kommt.
Nicht nötig, meinen Experten: Statt eines Lattenrostes mit Unterfederung reicht ein starrer aus. Wichtig ist, dass genügend Luft an die Matratze kommt.

Wenn du den Verkäufer fragst, dann sagt er ja. Stiftung Warentest sieht das anders: „Eine Matratze mit guten körper­unterstützenden Eigenschaften benötigt keine spezielle Unterfe­derung. Unser Lattenrost-Test zeigt, dass keine der geprüften Federungen die Liegeeigenschaften der Matratzen verbessern.“ Im Gegenteil, selbst teure Modelle verschlechterten das Liegen teil­weise sogar, vor allem in Rückenlage. Die Tester raten daher dazu, einen einfachen, möglichst starren Rost zu wählen. Dessen wichtigste Funk­tion ist es übrigens, für eine ausreichende Belüftung der Matratze zu sorgen. Wenn sie nämlich zum Beispiel auf dem Boden liegt, kann sie anfangen zu schimmeln. Denn pro Nacht sonderst du normalerweise bis zu einem halben Liter Schweiß ab. Um eine gute Belüftung zu gewährleisten, solltest du auch auf einen Bettkasten verzichten. So sorgst du auch dafür, dass sich Hausstaubmilben in der Matratze nicht zu stark vermehren. Nach acht bis zehn Jahren solltest du dir aus Hygienegründen eine neue Matratze anschaffen.

Wie du außerdem für erholsamen Schlaf sorgen kannst, erfährst du hier.

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