Die Treiber der Veränderung

Technologische Fortschritte gehören zu den stärksten Faktoren, die den Arbeitsmarkt verändern. Rund 60 Prozent der weltweit befragten Unternehmen erwarten, dass neue Technologien ihre Geschäftsmodelle transformieren werden. Und das heißt vor allem die künstliche Intelligenz. Laut Future of Jobs Report 2025 des World Economic Forum werden bis 2030 rund 22 Prozent der derzeitigen Arbeitsplätze entweder neu geschaffen oder abgebaut. Unter dem Strich werde es jedoch sieben Prozent mehr Jobs geben als heute – eine gute Nachricht: KI wird uns Menschen nicht ersetzen.

Der zweite große Faktor ist der demografische Wandel, der den Mangel an Arbeitskräften verschärft.

Karriere bei Wüstenrot

Wüstenrot bietet dir viele spannende Jobs in den Bereichen Bausparkasse, Versicherung, Bank, IT, Vertrieb oder Zentrale. Lehrlinge sind bei uns sehr willkommen.

Wir fördern aktiv ein „Out-of-the-Box“-Mindset. Im Rahmen flacher Hierarchien unterstützen wir unsere Teams dabei, kreative Lösungen zu entwickeln und technologische Innovationen voranzutreiben.

Entdecke hier die offenen Stellen bei Wüstenrot. 

Male nurse pushing stretcher gurney bed in hospital corridor with doctors & senior female patient
Nicht nur im Krankenhaus werden Arbeitskräfte gesucht.

Gute Zeiten für Arbeitnehmende

Trotz Krisen und Rezession zeigt sich der österreichische Arbeitsmarkt 2025 robust. Bei einer Arbeitslosenquote von sechs bis sieben Prozent berichten laut einer Studie des Beratungsunternehmens EY 83 Prozent der Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Personalsuche. In vielen Branchen mangelt es an Arbeitskräften, unter anderem im Gesundheitswesen, in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen, in der IT, in Handwerk, Gastronomie und Hotellerie. Die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmenden ist hoch, ihre Ansprüche steigen. Jobsuchende können unter vielen spannenden Angeboten wählen – ihre Verhandlungsmacht wächst, die Spielregeln des Arbeitsmarktes verändern sich zu ihren Gunsten.

Group Of Seniors Enjoying Fitness Class In Retirement Home
Demografischer Wandel: weniger Erwerbstätige, mehr Pensionist:innen

Demografie: Wer macht künftig die Arbeit?

Der Fachkräftemangel ist im Wesentlichen eine Folge des demografischen Wandels. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nach und nach in Pension, während die nachfolgenden Generationen zahlenmäßig kleiner sind. Laut Statistik Austria wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20–64 Jahre) bis 2040 um rund 4,8 Prozent sinken. Dann kommen nur noch zwei Personen im Erwerbsalter auf eine Person im Pensionsalter – 2023 waren es noch drei.

Mögliche Gegenmaßnahmen sind:

  • eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und älteren Arbeitnehmenden;

  • eine gesetzliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit;

  • gezielte Zuwanderung: Laut Statistik Austria wird bis 2035 eine durchschnittliche Nettozuwanderung von 33.600 Personen pro Jahr erwartet.


Zusätzlich kann eine durch KI beschleunigte Steigerung der Produktivität helfen, den Arbeitskräftemangel abzufedern. Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen, dieselbe Arbeit mit weniger Personal zu leisten.

Die Belegschaften werden in Zukunft vielfältiger: Mehr ältere Beschäftigte bleiben länger im Erwerbsleben, die Teams arbeiten generationenübergreifend und international. Englisch wird in vielen Branchen zunehmend zur Arbeitssprache.

Setup for working at home, laptop at the table in the living room and a coffee cup.
Alternative zum Büro – Arbeiten geht überall.

Neue Arbeitsmodelle: flexibel wird normal

Remote Work, mobiles und hybrides Arbeiten sind inzwischen selbstverständlich – Workation, also zeitweises Arbeiten von einem Urlaubsort, wird zunehmend beliebt. Zwar holen Unternehmen Mitarbeitende wieder häufiger ins Büro, doch räumlich verteiltes Arbeiten bietet auch ihnen Vorteile: Zugang zu internationalen Talenten und niedrigere Bürokosten. Die Führung räumlich verteilter Teams ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Unternehmenskultur und Zusammenarbeit müssen neu gestaltet werden.

In einem sich verändernden Umfeld lockert sich die Bindung zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden. Die Zahl der freiberuflich Tätigen und die Nachfrage nach projektbasierten Dienstleistungen wird steigen.

Flexibilität wird schließlich nicht nur bei Arbeitszeit und Arbeitsort erwartet, sondern auch in der internen Mobilität – Mitarbeitende möchten innerhalb des Unternehmens unkompliziert zwischen Projekten, Teams und sogar Berufen wechseln können.

Mehr Leben, weniger Arbeit?

Immer mehr Menschen wünschen sich nicht nur ortsunabhängiges Arbeiten, sondern auch kürzere Arbeitszeiten. Laut einer Stepstone-Studie bevorzugen rund 60 Prozent der österreichischen Arbeitnehmenden Teilzeitmodelle zwischen 16 und 37 Wochenstunden. Damit stellt sich für Unternehmen die Frage, wie sie Vollzeit attraktiv gestalten können – etwa durch Betreuungsangebote, Homeoffice oder flexible Arbeitszeitmodelle.

Auch die 4-Tage-Woche ist in Diskussion. Gewerkschaften sprechen sich für eine Umsetzung bei vollem Lohnausgleich aus und verweisen darauf, dass die Produktivität in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sei. Zahlreiche österreichische Unternehmen, vor allem in der IT-Branche, haben dieses Modell bereits eingeführt oder testen es. Sie versprechen sich davon eine höhere Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte, eine gesteigerte Produktivität und weniger Krankheitstage.

Gleichzeitig gibt es Stimmen aus der Wirtschaft, die vor möglichen Risiken warnen: Sie befürchten eine Verschärfung des Fachkräftemangels sowie steigende Kosten im internationalen Wettbewerb.

Der Trend hin zu mehr Flexibilität und reduzierter Arbeitszeit verdeutlicht letztlich einen Wertewandel. Aspekte wie mehr Autonomie, weniger Pendelzeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Mensch-Maschine-Kollaboration: die künstliche Intelligenz als Partner

Die Integration von KI in den Berufsalltag ist in vollem Gange. Laut einer PwC-Studie von 2025 nutzen 28 Prozent der Österreicher:innen im Beruf oder in der Ausbildung bereits künstliche Intelligenz. Der EY-Umfrage von 2024 zufolge haben 69 Prozent praktische Erfahrungen mit KI gesammelt.

Anwendungsfelder für KI-Anwendungen sind etwa Recherche, Textarbeit, Datenanalyse, Programmierung oder Prozessoptimierung. KI erweitert menschliche Fähigkeiten: Sie liefert Daten, übernimmt Routineaufgaben und schafft Effizienzgewinne. Administrative Tätigkeiten werden zunehmend automatisiert. Menschen konzentrieren sich auf kreative und strategische Arbeiten, bewerten komplexe Informationen und bringen emotionale Intelligenz ein.

Business persons sitting around a table and talking
Auch in Zukunft gefragt: soziale und emotionale Kompetenzen

Future Skills: Die Kompetenzen von morgen

Ein großer Teil der heute angewandten beruflichen Fähigkeiten wird in Zukunft an Relevanz verlieren. Gleichzeitig sind neue Kompetenzen gefragt – solche, die Maschinen nicht haben.
Durch Weiterbildung und Umschulungen werden Arbeitnehmende neue Qualifikationen erwerben. Hochschulen, Weiterbildungsinstitutionen und  Unternehmen sind gefordert, entsprechende Programme anzubieten.

Diese Fähigkeiten sind in Zukunft gefragt:

  • Analytisches Denken: In einer datengetriebenen Welt müssen Menschen Informationen interpretieren, kritisch bewerten, Zusammenhänge erkennen und Entscheidungen treffen.

  • Kreativität: KI kann bestehende Muster reproduzieren, aber sie kann (noch) keine wirklich neuen, originellen Ideen entwickeln. Menschen werden weiterhin gebraucht, um komplexe Probleme zu lösen und innovative Konzepte zu entwerfen.

  • Technologische Kompetenzen: Grundverständnis dafür, wie KI-Systeme funktionieren, die Fähigkeit, große Datenmengen zu interpretieren und die Fähigkeit, eine KI so präzise und effektiv wie möglich zu „füttern”, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

  • Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft: Der schnelle technologische Wandel erfordert die Bereitschaft, neue Tools zu lernen und sich an veränderte Arbeitsabläufe anzupassen. Lebenslanges Lernen wird zur Normalität.

  • Soziale und emotionale Kompetenzen: Die Zusammenarbeit im Team, Empathie, die Führung von Mitarbeitenden und die Kommunikation mit Kund:innen bleiben rein menschliche Domänen. Auch die ethische Bewertung des KI-Einsatzes erfordert moralisches Urteilsvermögen.

Lesetipp

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New Leadership – Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter

Agiles Arbeiten befähigt Unternehmen in einem rasant verändernden Marktumfeld, Schritt zu halten:„Agil” bedeutet „beweglich”, „wendig”, „energiegeladen”. Es geht darum, innovativ zu denken, sich an Veränderungen schnell anzupassen und kurzfristig zu reagieren. 

Die Arbeitswelt wandelt sich von hierarchischen Strukturen zu Netzwerken und selbstorganisierten Teams. Moderne Führungskräfte vermitteln eine klare Vision und fördern zugleich die Autonomie der Teams. Sie werden zu Coaches, die ihre Belegschaft befähigen, eigenverantwortlich zu handeln: weniger Kontrolle, mehr Orientierung; weniger Mikromanagement, mehr Vertrauen. 

Empathie und emotionale Intelligenz gewinnen an Bedeutung. Die Zusammenarbeit in einer diversen, multigenerationalen und internationalen Belegschaft erfordert Offenheit und Inklusion. Unternehmen investieren verstärkt in Diversity Management, um eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, die alle Mitarbeitenden wertschätzt – nicht nur als Imagepflege, sondern als strategische Notwendigkeit, die Innovation, Motivation und Arbeitgeberattraktivität steigert.

Fazit

Die Arbeitswelt von morgen kennt keine festen Grenzen mehr – weder räumlich, noch zeitlich, noch zwischen Mensch und Maschine. Das bringt Chancen und Herausforderungen mit sich.

Wer heute in Menschen, Kompetenzen und Kultur investiert, wird auch morgen zu den Gewinnern gehören.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Wo kann ich mich zu Weiterbildungsangeboten in Österreich informieren?
In Österreich bieten Plattformen wie fit4internet.at und Digital Austria kostenlose und kostenpflichtige Kurse zu Themen wie KI-Grundlagen, Datenanalyse oder Cybersicherheit an. Volkshochschulen, Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi) haben modulare Programme, die du berufsbegleitend absolvieren kannst. 

Welche Förderungen gibt es für Unternehmen, die in digitale Kompetenzen investieren wollen?
Das österreichische Programm KMU.DIGITAL fördert Beratungen und Umsetzungsprojekte zur Digitalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen, inklusive Schulungen zu Future Skills. Die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte des AMS übernimmt je nach Unternehmensgröße bis zu 75 Prozent der Kurskosten. Zusätzlich gibt es in manchen Bundesländern eigene Digitalisierungs- und Weiterbildungsförderungen, etwa über die Wirtschaftskammer oder regionale Förderstellen.

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