Ein Vorstellungsgespräch bietet dir die Chance, bei deinem potenziellen neuen Arbeitgeber zu punkten. Da willst du dich von deiner besten Seite zeigen. Mit guter Vorbereitung sind auch knifflige Fragen kein Problem. Wir geben dir Tipps für die Vorbereitung und einen überzeugenden Auftritt. Und wir haben in unserer Checkliste einige Bewerbungsfragen zusammengestellt, die dicherwarten könnten. Hast du spontan eine Antwort parat?
Willst du beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck machen und die Personalverantwortlichen überzeugen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich.
Bist du gut vorbereitet, solltest du pünktlich erscheinen, damit du entspannt in das Gespräch gehen kannst. Dein Gespräch findet online statt? In unserem Beitrag Fünf Tipps für dein Online-Bewerbungsgespräch liest du, wie du vor der Webcam eine gute Figur machst.
Die Herausforderung ist, trotz Vorbereitung authentisch rüberzukommen. Authentizität überzeugt Personaler oft mehr als perfekte, auswendig gelernte Antworten.
Achte jetzt auf deine Körpersprache, halte Blickkontakt zu deinen Interviewern und zeige echtes Interesse.
Ein kurzer Small Talk als Einstieg in das Gespräch hilft, die Atmosphäre zu entspannen. In der Regel stellt sich zunächst das Unternehmen vor, gefolgt von deiner Sebstrepräsentation. Dann kommen die Fragen.
„Warum haben Sie sich bei uns beworben?"
Diese Frage gibt dir die Gelegenheit zu zeigen, dass du dich intensiv mit dem Unternehmen und seinen Werten auseinandergesetzt hast. Erkläre, warum die Stelle perfekt zu deinen Fähigkeiten und Karrierezielen passt. Vermeide allgemeine Antworten – Personalverantwortliche merken sofort, ob du dich vorbereitet hast.
„Was würde ein ehemaliger Vorgesetzter als Ihre beste Eigenschaft beschreiben?“
Hier sind Persönlichkeit und eine realistische Selbsteinschätzung gefragt. Zeige, dass du dich in andere einfühlen und ihre Perspektive einnehmen kannst. Stelle dich positiv dar, aber übertreibe nicht.
„Wie gehen Sie mit Überstunden und hoher Arbeitsbelastung um?"
Hier hast du die Gelegenheit zu zeigen, dass du organisiert bist und Prioritäten setzen kannst. Nenne ein konkretes Beispiel, wie du in einer stressigen Phase professionell geblieben bist. Signalisiere Flexibilität, aber mache auch klar, dass dir eine gesunde Work-Life-Balance wichtig ist.
„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?"
Mit dieser Frage wollen Mitarbeiter der Personalabteilung herausfinden, ob deine Ziele zur Entwicklung im Unternehmen passen. Beschreibe realistische Karriereschritte innerhalb der Branche, zeige Ambitionen, aber vermeide es, bereits die Position deines Interviewers anzustreben. Betone, dass du dich kontinuierlich weiterentwickeln und neue Herausforderungen annehmen möchtest.
„Haben Sie noch Fragen an uns?"
Diese Frage am Ende des Gesprächs gibt dir die Chance, Interesse zu zeigen – mit Fragen zu den Erwartungen an neue Mitarbeiter, wie Erfolg in dieser Position gemessen wird, zu Entwicklungsmöglichkeiten, zur Unternehmenskultur, nach dem Führungsstil oder zu aktuellen Projekten. Vermeide Fragen zu Gehalt oder Urlaub in der ersten Runde – das wirkt wenig engagiert.
Erfolg mit der STAR- Antworttechnik
Bei Fragen zu deiner Erfahrung oder deinem Verhalten hilft dir eine strukturierte Antworttechnik wie die STAR-Methode, einen positiven Eindruck zu hinterlassen: Situation, Task, Action, Result
„Warum sollten wir gerade Sie einstellen?”
Diese schwierige Frage gibt dir die Gelegenheit für eine überzeugende Selbstpräsentation. Fasse deine wichtigsten Stärken und Qualifikationen zusammen. Verweise auf erfolgreiche Projekte und erkläre, welchen Beitrag du glaubst, leisten zu können.
„Welches Küchengerät wären Sie am liebsten?”
Fragen wie diese zielen auf deine Spontaneität und Kreativität. Es geht nicht darum, das richtige Küchengerät auszuwählen. Von Interesse ist vielmehr deine Begründung, die deine Motivation und Einstellung zeigt: Lieber Präzision mit dem Filetiermesser oder Effizienz mit der Küchenmaschine? Du darfst ruhig etwas humorvoll sein.
„Was spricht gegen Sie als Bewerber?“
Bei dieser Stressfrage kannst du deine Kritikfähigkeit und eine realistische Selbsteinschätzung beweisen. Achte auf eine gute Mischung aus Selbstvertrauen und Selbstkritik. Du solltest natürlich nicht gegen dich argumentieren, merke bei Schwächen an, wie du sie ins Positive wendest oder sie als Herausforderung auffasst, an ihr zu arbeiten.
„Haben Sie auch schon einmal schlechte Erfahrungen mit einem Vorgesetzten gemacht?“
Vorsicht, hier geht es nicht darum, andere schlecht zu machen, sondern um deine Persönlichkeit und deine Berufsbiografie. Wichtig ist, dass du positiv antwortest. Betone nicht die Probleme, sondern zeige, dass du konstruktiv bist und Konflikte gut lösen kannst. Hierbei kannst du auch deine Loyalität und Integrität beweisen.
„Wie viele Satelliten befinden sich im All?“
Niemand erwartet, dass du auf so eine Schätzfrage eine exakte Antwort hast. Vielmehr geht es darum, deine Vorstellungskraft, Analysefähigkeit und deine Problemlösungskompetenz zu zeigen. Am besten, du denkst laut nach und erklärst, mit welchen logischen Überlegungen du dich der Lösung annäherst.
„Was würden Sie in einem Jahr gerne über Ihr erstes Jahr bei uns sagen?“
Mit dieser Frage möchte dein Gegenüber etwas über deine Motivation und deine Ziele erfahren. Du solltest zuversichtlich in die Zukunft blicken, deine Erwartungen an die neue Stelle beschreiben und wie du deine Projekte angehen und dich im Team einbringen möchtest.
„Was ist das Verrückteste, das Sie bisher in Ihrem Leben gemacht haben?“
An dieser Stelle möchte dein Gegenüber erfahren, wie offen, spontan und mutig du bist und was du dir zutraust. Du solltest nicht allzu offenherzig antworten. Habe eine verrückte Geschichte auf Lager, die dich trotzdem in ein positives Licht setzt
„Wie komme ich als Interviewer bei Ihnen an?"
Auch hier ist Vorsicht geboten. Lobe den Interviewer oder den Interviewer nicht zu überschwänglich. Versuche, die Frage höflich und charmant zu umgehen. Vielleicht sagst du, dass du als Interviewer gern noch eine andere Frage gestellt hättest. Damit kannst du ein Thema aufbringen, das du noch ansprechen möchtest.
Denke daran: Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Während das Unternehmen prüft, ob du als Kandidat passt, erhältst du gleichzeitig Einblicke in das Unternehmen. Du erfährst, ob die Rolle, das Team und die Unternehmenskultur zu dir passen.
Welche Fragen muss ich in einem Vorstellungsgespräch nicht beantworten?
Unzulässig sind Fragen nach der Familienplanung, Religion, parteipolitischer Zugehörigkeit und für die Ausübung der Tätigkeit nicht relevante Krankheiten.
Lesetipp:
Tipps für Vorträge, Referate und Präsentationen
Vor Publikum selbstsicher frei sprechen ist eine Herausforderung. In unserem Beitrag Vor Menschen sprechen liest du Tipps für ein souveränes Auftreten vor Publikum.